Adaptogene sind ungiftige Gewürze, Kräuter, Wurzeln und Pilze mit einer ganzheitlich harmonisierenden Wirkung. Zu den bekanntesten Adaptogenen zählen Rosenwurz, Ginseng, Ingwer, Kurkuma und Ashwanganda, auch „indischer Ginseng“ oder „Schlafbeere“ genannt.
Das Wort „Adaptogen“ wird von „adaptieren“ abgeleitet und bedeutet „anpassen“. Den Begriff prägte der russische Wissenschaftler Nicolai Vasilevich Lazarev, der Mitte der 50er-Jahre die positiven Wirkungen bestimmter Heilkräuter auf die menschliche Belastungsfähigkeit nachweisen konnte. Die entsprechenden Pflanzen passen sich den individuellen Gegebenheiten des Organismus an und unterstützen ihn dabei, seinen Gleichgewichtszustand wiederzuerlangen. Adaptogene helfen dem Körper bei der Stressbewältigung und regulieren die Körpersysteme wie Stoffwechsel, Nerven und Hormone. Zusätzlich beeinflussen sie das Schlafverhalten, die Psyche und das Immunsystem positiv.
Folgen von Stress
Stress löst verschiedene Stoffwechselreaktionen aus, wobei einige davon kurzfristig (neuronal) und andere langfristig (endokrin) wirksam sind. Die Wissenschaft spricht von zwei verschiedenen Stressachsen, die im Körper aktiviert werden. Innerhalb von Sekunden werden der Sympathikus und damit parallel die Nebenniere aktiv, welche die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin ausschüttet. Diese Hormonproduktionen führen unter anderem zu einem Bluttruckanstieg, erhöhtem Puls, beschleunigter Atmung sowie erhöhter Muskelspannung. Die Stresshormone bewirken zusätzlich Veränderungen der Wahrnehmung und der Gedächtnisleistung.
Die zweite, endokrine, Stressachse wird gleichzeitig aktiv. Angst führt im Hypothalamus zur Ausschüttung der Botenstoffe Vasopressin und CRH. Im Hormonzentrum des Gehirns kommt es in der Folge zur Freisetzung des Hormons ACTH. Wenn das ACTH die Nebennierenrinde erreicht, wird das Hormon Kortisol freigesetzt. Die Verdauung und die Magensäureproduktion stehen gleichzeitig still. Magen-Darm-Probleme sind daher oft eine negative Folgen von Stress.
Nach der Anspannungsphase folgt optimalerweise eine Phase der Entspannung, in welcher der Parasympathikus aktiviert wird. Die stattfindende Oxytozin-Ausschüttung bewirkt eine Verminderung der körperlichen Stressfunktionen. Im Körper findet ein Ausgleich der Hormone statt und der gesamte Organismus regeneriert sich.
Der Mensch besitzt jedoch die Fähigkeit, sich an ein dauerhaft erhöhtes Stresslevel anzupassen. Dies führt langfristig zu einem erhöhten Kortisolwert und damit gleichzeitig zu erhöhtem Blutdruck, einem geschwächten Immunsystem, verminderter Gedächtnisleistung sowie zu gestörter Konzentrationsfähigkeit.
Wirkungsweisen von Adaptogenen
In der traditionellen indischen Heilkunst (Ayurveda) sowie der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) sind die positiven Wirkungsweisen von Heilpflanzen auf den Organismus seit vielen Jahren bekannt und sie werden erfolgreich bei der Behandlung von Stresssymptomen, Ängsten, depressiven Verstimmungen, Schlafstörungen sowie zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt.
Die pflanzlichen Heilmittel sind frei von künstlichen Inhaltsstoffen und jeglichen Nebenwirkungen. Im Gegensatz zu chemisch hergestellten Medikamenten wirken sie ganzheitlich auf den Organismus und nicht ausschließlich auf einen isolierten Bereich.
Adaptogene Kräuter und Wurzeln beeinflussen die Zellgesundheit positiv und wirken harmonisierend auf die Stimmung, das bedeutet weder stimulierend noch dämpfend. Sie regulieren das Hormonsystem und vermindern die körperlichen Stressreaktionen. In Studien konnten die positiven Wirkungen von Ginseng, Rosenwurz (Rhodiola rosea) sowie Ashwagandha auf die Folgen von Stress nachgewiesen werden.
Quellen: