Ein Krampf oder Spasmus ist eine ungewollte und schmerzhafte Muskelanspannung. Die Krämpfe können tagsüber auftreten, aber auch abends oder mitten in der Nacht. Zwei gegensätzliche Hauptursachen können für Krämpfe verantwortlich gemacht werden, entweder Überforderung oder Unterforderung der Wadenmuskulatur.
Als Sofortmaßnahme bei Wadenkrämpfen sollte die Unterschenkelmuskulatur gedehnt werden. Dafür die Zehen des Fußes umfassen und mit aller Kraft Richtung Schienbein ziehen. Beginnt der Krampf im Sitzen oder Liegen ist es sinnvoll aufzustehen und umherzulaufen. Mit einer Massage der Wade und einer warmen Dusche kann der Muskel zusätzlich entspannen. Nur selten sind Wadenkrämpfe Anzeichen für eine Erkrankung wie eine Stoffwechsel- oder Nervenstörung. Sie treten dann meist gehäuft auf, halten länger an und sind besonders schmerzhaft. Zudem fallen oft noch andere Symptome auf, wie Schmerzen in einem oder beiden Beinen, Kribbeln und Taubheitsgefühl, ein Schwächegefühl in den Muskeln, möglicherweise auch in anderen Körperbereichen. Haben die Beschwerden eine krankhafte Ursache, behandelt der Arzt die jeweilige Erkrankung. Die Ursache für heftige, wiederkehrende Wadenkrämpfe muss immer der Arzt abklären.
Sportler haben häufig Schmerzattacken in der Wade, wenn sie sich überfordern. Schwitzen sie dazu auch noch stark und trinken sie zu wenig, verlieren sie Flüssigkeit und wichtige Mineralstoffe. Diese brauchen die Nerven jedoch, um Befehle an die Muskelfasern leiten zu können, die sich dann je nach Bedarf zusammenziehen, auseinanderdehnen oder entspannen. Auch die Muskelfunktionen selbst sind auf einen ausgeglichenen Mineralstoffhaushalt angewiesen.
Mögliche Ursachen für Wadenkrämpfe:
Wenn nach einer langen Trainingspause wieder mit sportlichen Aktivitäten begonnen wird, können die untrainierten Muskeln unkontrolliert hart werden. Menschen, die viel am Schreibtisch und abends vor dem Fernseher sitzen, spüren die Folgen der muskulären Unterforderung und ggf. auftretenden Dysbalancen häufig nachts.
Manche Menschen bemerken auch, dass sich ihre Bein- oder Fußmuskulatur verkrampft, nachdem sie einige Zeit in unbequemen Schuhen unterwegs waren und ihre Muskeln dadurch unter Dauerspannung standen. Bei Fußfehlstellungen, Senk- oder Spreizfüßen können ebenfalls abendliche oder nächtliche Fußkrämpfe auftreten.
Ein unausgewogener Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushalt (Elektrolythaushalt) kann ebenfalls Ursache für Wadenkrämpfe sein. Dazu kommen weitere Einflüsse z.B. hormonelle Schwankungen, Durchblutungsstörungen, Probleme mit dem Rücken und den dort verlaufenden Nerven oder die Nebenwirkungen verschiedener Medikamente.
Das Wechselspiel der Hormone und Stoffwechselveränderungen führen bei Schwangeren zu Verschiebungen im Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushalt. Gerade in der zweiten Schwangerschaftshälfte besteht ein erhöhter Bedarf an Mineralstoffen. Ein Mangel kann dann der Grund für nächtliche Wadenkrämpfe sein.
Wadenkrämpfe haben letztlich immer etwas mit den für die Muskeln zuständigen Nerven sowie mit dem Mineralstoffwechsel zu tun. Dieser ist unentbehrlich für die Weiterleitung und Beantwortung von Reizen und damit für Muskelkontraktion und -entspannung. Viele mögliche Ursachen haben Störungen in diesen Abläufen zur Folge.
Magnesiumpräparate sind Studien zufolge nicht die erste Wahl zur Vorbeugung von Wadenkrämpfen. In den wenigen Studien zum Thema haben Magnesiumpräparate entweder gar keine oder eine nur sehr geringe Wirkung gezeigt. Nachgewiesen wirksam sind Chininpräparate. Die aber haben diverse Nebenwirkungen wie Herzrhythmusstörungen, Nierenschäden und Blutbildungsstörungen.
Gesunder Lebensstil:
Die beste Empfehlung ist, einen gesunden Lebensstil zu führen: nicht rauchen, kein Alkohol trinken, Flüssigkeitshaushalt am besten mit Mineralwasser ausgleichen, ausgewogen ernähren, ein gesundes Maß an Bewegung mit dem passenden Schuhwerk und natürlich ausreichend und qualitativ hochwertig schlafen, damit sich die Muskulatur nachts regenerieren kann.
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