Erschöpfungszustände unterschiedlicher Formen werden in unserer Gesellschaft in den letzten Jahren immer häufiger thematisiert. Worüber früher kaum jemand redete, ist heutzutage ein bekanntes Phänomen, von dem Menschen mehr und mehr betroffen sind. Depressionen, Burn-Out, Überforderung etc. sind Folgen von einer immer schnelllebigeren Welt. Aber es gibt einen weiteren Zustand über den bisher kaum etwas bekannt ist – das Chronische Erschöpfungssyndrom (Myalgische Enzephalomyelitis). Seit 1995 soll die Bevölkerung mit dem Tag des Chronischen Erschöpfungssyndroms, 12. Mai, auf diese eher unbekannte Krankheit aufmerksam gemacht werden. An diesem Datum beruft man sich auf die, aus England stammende, Krankenschwester Florence Nightingale, die ab ihrem 35.Lebensjahr unter dem Chronischen Erschöpfungssyndrom zu leiden hatte.
Grund für eine Erkrankung
Die Körper von Betroffenen wollen einfach nicht mehr und sind in einem ständigen Erschöpfungszustand. Eine an diesem Syndrom erkrankte Person kann kaum mehr als 50% seiner vorherigen Leistung erbringen. Man spricht vom Chronischen Erschöpfungssyndrom, wenn dieser Zustand länger als sechs Monate besteht. Eine Erkrankung erfolgt typischerweise plötzlich nach einer Virusinfektion, kann aber in einigen Fällen auch schleichend auftreten.
Symptome des Chronischen Erschöpfungssyndroms
Das Chronische Erschöpfungssyndrom wird oftmals von den Ärzten nicht gleich erkannt und anderen, oft psychosomatischen Erkrankungen, zugeschrieben. Wie der Name schon sagt, sind typische Symptome eine lähmende Erschöpfung. Weitere charakteristische Merkmale ähneln dem Verlauf einer schweren Grippe, die aber leider in diesem Fall nicht mehr weggehen, wie Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, geschwollene Lymphknoten, Konzentrationsschwierigkeiten, Unwohlsein usw.
Neue Lebenssituation für Betroffene
Menschen die am Chronischen Erschöpfungssyndrom erkranken, müssen sich mit dem neuen Umstand, in dem sich Ihr Leben nun befindet, auseinandersetzen und arrangieren. Dies bedeutet oft, dass Sie ihr bisheriges Leben nicht so weiterführen können. Dadurch müssen Betroffene häufig ihre Jobs und Freizeitaktivitäten aufgrund ihrer mangelnden Energie aufgeben. Das hat natürlich auch zur Folge, dass soziale Beziehungen stark darunter leiden und erkrankte Menschen sich dadurch von der Außenwelt isoliert fühlen. Die Krankheit selbst ist nicht überall anerkannt, wodurch auch finanzielle Schwierigkeiten auf einen zukommen können.
Behandlung der Erkrankung
Bisher haben Ärzte noch keine wirksame Behandlungsmöglichkeit gegen das Chronische Erschöpfungssyndrom gefunden. Die Krankheit ist allerdings auch noch wenig erforscht. Oft werden Betroffene als Simulanten abgestempelt und deren Beschwerden in die Kategorie psychische Erkrankungen abgeschoben. Dadurch werden sie zwar oft in psychosomatische Rehabilitationskliniken geschickt, allerdings stellt sich durch diese Falschbehandlung keine Besserung der Situation ein, sondern kann diese sogar noch verschlimmern. Nichtsdestotrotz gibt es Möglichkeiten der Krankheit entgegenzuwirken. Dabei geht es vor allem um das Konzept des „Pacing“, wonach man seine Lebensumstände und die darin enthaltenen Anstrengungen an die neue Situation adaptiert. Dazu benötigt es im Lebensalltag regelmäßige und ausführliche Pausen für Entspannung und Ruhe. Gleichzeitig versucht man seine Kräfte sinnvoll einzuteilen. Auch eine gesunde Ernährung mit vielen Vitalstoffen und Verzicht von unnötigen Giftstoffen kann eine Linderung der Beschwerden herbeiführen. Ein gesunder Schlaf könnte ebenfalls unterstützend wirken. Da sich Betroffene während des Tages durch die anhaltende Erschöpfung viel ausruhen, treten Schlafstörungen in der Nacht vermutlich noch stärker auf. Die Symptome des Chronischen Erschöpfungssyndroms können dadurch am nächsten Tag intensiver vernommen werden. Um die Auswirkungen der Krankheit abzuschwächen, sollte auf einen natürlichen und schadstofffreien Bettinhalt geachtet werden. Ein gesundes Bett kann die Regeneration des Körpers fördern und so den Erschöpfungszustand möglicherweise abmildern.
Bildquelle: @Fotolia
Quelle: https://www.fatigatio.de/