Die tatsächlichen Ursachen für die Entstehung einer chronischen Polyarthritis sind der Medizin bislang nicht bekannt. Aus diesem Grund sind präventive Maßnahmen nur schwer bestimmbar. Einige Risikofaktoren stehen jedoch im Verdacht, den Ausbruch der Krankheit zu begünstigen und/oder die Therapie negativ zu beeinflussen. Im Besonderen ist es der Lebensstil mit den Bewegungs- Schlaf- und Ernährungsgewohnheiten, da diese Einfluss auf alle Stoffwechselprozesse und damit auf die Funktion des Immunsystems haben.
Therapie
Die ganzheitliche Therapie einer chronischen Polyarthritis setzt sich aus verschiedenen Modulen zusammen.
- medikamentöse Therapie
- alternative Behandlungsmethoden
- Krankengymnastik, Ergotherapie, psychologische Unterstützung
- Ernährungsumstellung
- ausreichend gesunder Schlaf
Rheumatologen leiten unmittelbar mit Diagnosestellung eine medikamentöse Therapie ein. Ergänzend dazu ist eine Bewegungstherapie notwendig, um die Beweglichkeit der betroffenen Gelenke bestmöglich zu erhalten und Gelenkfehlstellungen zu vermeiden. Die Medikamente sowie die Krankengymnastik sind individuell auf die Bedürfnisse des Patienten und den Krankheitsverlauf abzustimmen. Ergänzend dazu sind weitere Maßnahmen wie eine Ernährungsumstellung und Optimierung des Schlafverhaltens sinnvoll. Unterstützend können verschiedene Verfahren der Naturheilkunde zur Schmerzlinderung beitragen.
Die Ziele der ganzheitlichen Therapie sind Schmerzlinderung, Beseitigung oder Dämpfung der Entzündungsprozesse sowie langfristig die Erhaltung der Gelenkbeweglichkeit und damit der Lebensqualität.
Medikamentöse Therapie
Bei einer chronischen Polyarthritis finden im Körper Entzündungsprozesse statt und die Betroffenen leiden unter teils starken Schmerzen. Die schulmedizinische Behandlung erfolgt mit Schmerzmitteln, nichtsteroidalen Antirheumatika, Cortison sowie einer Basismedikation, welche die Entzündungen dauerhaft unterdrücken sollen.
Schmerzmittel
Der Einsatz der Schmerzmittel ist vom Schweregrad der Erkrankung sowie der persönlichen Krankheitsgeschichte abhängig. Falls beim jeweiligen Patienten auch die Organe von der Erkrankung betroffen sind oder bereits Grunderkrankungen wie Magen öder Darmgeschwüre, Herzproblematiken oder Nierenveränderungen vorliegen, ist dies bei der Schmerztherapie unbedingt zu berücksichtigen.
Nichtsteroidale Antirheumatika und Cortison
Die Beschwerden während eines akuten Krankheitsschubes werden häufig mit sogenannten nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) behandelt. Das sind entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente, die jedoch keinen Einfluss auf den Krankheitsverlauf und die damit verbundene Gelenkzerstörung haben. Mögliche Nebenwirkungen der NSAR sind unter anderem Magen-, Darm- sowie Herz-Kreislauf-Probleme.
Wenn die NSRA nicht die gewünschte Wirkung zeigen, werden oft Cortison-Präparate eingesetzt, um die Gelenkentzündungen einzudämmen. Cortison-Medikamente basieren auf den körpereigenen Glukokortikoiden, umgangssprachlich Cortisol. Cortisol ist lebenswichtig und wird vom Körper in der Nebennierenrinde gebildet. Der Organismus regelt die körpereigene Cortisolfreisetzung in mehreren Schüben, abhängig von der Tageszeit und der individuellen Lebenssituation. Dieses Wissen ist eine wichtige Grundvoraussetzung für die Cortisontherapie. Die Glukokortikoide sind an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt und werden oft als Stresshormone bezeichnet. Darüber hinaus haben sie eine entscheidende Funktion bei der Bekämpfung von Entzündungen und werden von der Medizin daher vorrangig hierfür eingesetzt.
Eine negative Begleiterscheinung der Cortinsonpräparate ist der Abbau von Muskel- und Knochenmasse, weshalb gleichzeitig zu Cortison Vitamin D und Calcium eingenommen werden sollte. Außerdem werden die Stoffwechselprozesse durch eine Cortisontherapie beeinträchtigt. Patienten klagen oft über Bluthochdruck und Schlafstörungen. Aus den genannten Gründen sollte unbedingt eine langfristige Einnahme vermieden werden sollte.
Basismedikation
Mit der Basistherapie wird das langfristige Ziel verfolgt, die Entzündungsprozesse dauerhaft zu unterbinden und somit weiteren Gelenkszerstörungen vorzubeugen.
Gelenkzerstörungen lassen sich mit einer frühzeitigen Diagnosestellung der chronischen Polyarthritis sowie einer konsequenten Durchführung geeigneter therapeutischer Maßnahmen verhindern. Das erfordert eine gute Zusammenarbeit zwischen dem Patienten, dem Hausarzt sowie dem internistischen Rheumatologen.
Quellen:
https://www.rheuma-online.at/krankheitsbilder/rheumatoide-arthritis/#c3245
http://arthritis.at/wissen/chronische-polyarthritis/medikamente/
https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Chronische-Polyarthritis-Immunbiologische-Therapie-moeglich.118926.0.html
https://www.heilpraxisnet.de/symptome/nebenwirkungen-von-cortison.html
https://www.gesundheitsinformation.de/schmerzmittel-wie-haeufig-sind-schwere.2321.de.html?part=meddrei-ld-jict-siv5
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