Dass man nicht immer gleich gut schläft, ist ganz normal. Besonders in Ausnahmesituationen wie der jetzigen Coronakrise kommt der Schlaf meist zu kurz. Wer jedoch nur schlecht schläft, wird nach einer Zeit vom Thema Schlaf komplett eingenommen. Denn neben der Gesundheit leidet auch die Seele unter dem fehlenden Schlaf.
Schlafstörungen machen krank
Chronische Schlafstörungen stellen eine Gefahr für Gesundheit, Verstand und Seele dar. Abends dreht sich das Gedankenkarussell unaufhörlich, man liegt lange wach, wälzt sich unruhig hin und her. Findet man dann irgendwann doch noch in den Schlaf, ist das Vergnügen von schlechter Qualität und sehr kurz. Oftmals wacht man lange bevor der Wecker läutet auf. Schlafdauer und Schlafqualität leiden enorm. Das geht nicht spurlos am Betroffenen vorbei.
Nicht nur sind die Laune und Motivation im Keller, sondern auch die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit. Aber auch die Gesundheit leidet. Das Risiko für eine Krebs-, Demenz- oder Diabeteserkrankung nimmt um ein Vielfaches zu. Auch die Auswirkungen auf den Organismus sind nicht zu unterschätzen. So wirken sich langfristige Schlafprobleme auch auf den Stoffwechsel, das Immunsystem, das Gehirn, das Herz sowie den Kreislauf, aber auch auf das Bindegewebe, die Muskulatur und den Geist aus.
In der Schlafmedizin wird gerne der Vergleich zwischen einer durchzechten Nacht und wenig Schlaf gezogen. Weniger als sechs Stunden Schlaf und das, mehrere Nächte hintereinander, haben dieselben Folgen und Auswirkungen, wie ein Promille Alkohol im Blut. Die Urteilskraft, Reaktionsgeschwindigkeit aber auch die Gedächtnisleistung sind eingeschränkt. Die Folgen von zu wenig Schlaf sind daher nicht nur für den Körper, sondern auch für den Geist nicht zu unterschätzen.
Warum Schlaf wichtig für die Seele ist
Schlafstörungen können seelisch krank machen. Neben Stimmungsschwankungen und Motivationslosigkeit können Schlafprobleme aber auch langfristig das Risiko einer Depression sowie einer Suchterkrankung fördern. Wer schlecht schläft, neigt Studien zufolge, eher dazu Alkohol zu trinken oder Beruhigungsmittel zu sich zunehmen.
Ein typisches Symptom von Depression sind Schlafstörungen. Allerdings ist es wissenschaftlich auch zweifelsfrei belegt, dass Schlafstörungen das Risiko einer depressiven Erkrankung um ein Vielfaches erhöhen. Tagsüber fühlt man sich müde und beeinträchtigt, weiß sich keinen Rat wegen den nächtlichen Problemen. Man zieht sich aus dem gesellschaftlichen Leben zurück, verfällt in ein Grübeln und gewöhnt sich unbewusst schlechte Schlafgewohnheiten, beispielsweise einen unregelmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus, an.
Das nächtliche Gedankenkarussell nimmt Fahrt auf
Betroffene beschäftigen sich nur noch mit dem Thema Schlaf. Sie unternehmen nichts mehr, da es sie aufregen könnte und sie folglich nicht mehr schlafen können. Allerdings sind sich Ärzte und Schlafforscher einig, ist das kontraproduktiv für den Schlaf. Man erzielt eigentlich genau das Gegenteil, denn man ärgert sich und das führt wiederum zu einer erhöhten Anspannung. Schlaf wird, gleich wie die Verdauung, nämlich autonom reguliert. Er lässt sich nicht willentlich erzwingen.
Was tun, wenn man im Gedankenkarussell feststeckt?
Ein wichtiger Grundaspekt um erst gar nicht in dieses Gedankenkarussell zu gelangen, bildet eine gesunde Schlafhygiene. Die Regelmäßigkeit spielt dabei eine wichtige Rolle. Man sollte sich einen Rhythmus angewöhnen und diesen dann auch beibehalten.
Wer unter chronischen Schlafstörungen leidet, dem fehlt oftmals genau dieser Rhythmus. Mal geht man früh, mal spät ins Bett. Die Regelmäßigkeit fehlt. Auch ein zu frühes ins Bettgehen kann bei chronischen Schlafproblemen dazu führen, dass man eine lange Wachzeit im Bett hat. Oder auch umgekehrt, wer tagsüber den fehlenden Schlaf nachholen möchte, vermindert dadurch den Schlafdruck und erhöht somit die Wahrscheinlichkeit, dass man in der nächsten Nacht wieder wach liegt. Feste Aufsteh- und Zubettgehzeiten sind daher essentiell. Das Loslassen der Gedanken kann man auch erlernen. Entspannungstechniken, z.B. spezielle Atem- oder Achtsamkeitsübungen, können einem dabei helfen.
TIPP: Egal wie spät es nachts ist, der Blick auf den Wecker sollte vermieden werden. Man erhöht dadurch lediglich den Schlafdruck auf sich selbst.
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