Unter Fitness versteht man die psychische und physische Leistungsfähigkeit eines Menschen. Ist eine Person fit, so ist er in der Lage, die vielfältigen seelisch-geistigen und körperlichen Belastungen von Alltag, Beruf und Freizeit so zu gestalten, dass sie nicht geistig oder körperlich erschöpft oder ermüdet (Jeschke, 1991).
Die Zukunftsprognosen sind jedoch wenig vielversprechend, denn sowohl die körperliche, als auch die seelische Leistungsfähigkeit vieler Personen sind durch eine ungesunde Lebensweise gefährdet.
Ein Problem stellt hier unter anderem die extreme Zunahme an Übergewicht und Fettleibigkeit (Adipositas) und die damit verbundenen Folgeerkrankungen dar. Die Übergewichtskrise erreicht enorme Ausmaße, warnen auch WHO-Experten auf dem European Congress on Obesity in Prag. Wissenschaftler vom Rostocker Zentrum zur Erforschung des Demografischen Wandels prognostizieren einen Anstieg an Adipositas bis 2030 um 80 Prozent.
Um das Körpergewicht stabil zu halten, muss die Energiebilanz ausgewogen sein – das bedeutet, in etwa gleich viel an Kalorien zu konsumieren, wie der Körper verbraucht. Ist dies der Fall, resultiert daraus in der Regel ein normales Körpergewicht (Normalgewicht). Ist dies nicht der Fall, lässt sich das zumeist am Körpergewicht ablesen (Übergewicht oder Untergewicht).
Wer Körpergewicht verlieren möchte, muss demnach weniger Kalorien aufnehmen, als er tatsächlich verbraucht oder zusätzlich Kalorien verbrauchen – doch Vorsicht bei Diäten! Diese können langfristig zu einem verminderten Grundumsatz führen, da der Körper auf „Sparflamme“ umschaltet. Bewegung und eine angepasste, gesunde Ernährung sind die richtigen und gesünderen Schritte. Ernährungsberater und Trainer können dabei unterstützen, den individuellen Energiebedarf zu bestimmen und die passenden Trainings- und Ernährungspläne zu erarbeiten.
Vereinfacht errechnet sich der Gesamtenergieverbrauch wie folgt:
Gesamtenergieumsatz = Grundumsatz + Leistungsumsatz
Der Grundumsatz wird auch Ruhe-Nüchtern-Umsatz genannt. Er entspricht der Energiemenge, die ein Mensch in 24 Stunden, in völliger Ruhe und im Liegen zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur und für den Grundstoffwechsel (Herztätigkeit, Atmung etc.) benötigt. Der Grundumsatz macht etwa 60% des gesamten Energiebedarfs aus. Der Grundumsatz ist nicht bei allen Menschen gleich und wird von vielen Faktoren beeinflusst. Er sinkt mit steigendem Alter, da ab dem 26. Lebensjahr der Anteil an Muskelmasse kontinuierlich abnimmt, falls nicht mit regelmäßigem Training gegengesteuert wird. Frauen haben aufgrund ihrer geringeren Muskelmasse grundsätzlich einen niedrigeren Grundumsatz als Männer. Die prozentuale Körperzusammensetzung (Muskelmasse im Verhältnis zu Fettmasse), der Hormonhaushalt, das Stresslevel oder die Quantität und Qualität des Schlafes haben Einfluss auf den Grundumsatz.
Jede weitere Leistung, die ein Mensch zusätzlich zum Grundumsatz erbringt, verbraucht Energie. Diese Energiemenge wird als Leistungsumsatz bezeichnet. Körperliche Aktivität selbst verbraucht etwa 30% der Gesamtenergie, die Wärmeregulierung etwa 10%.
Die Höhe des Leistungsumsatzes wird ebenfalls durch vielerlei Faktoren bestimmt. Die wichtigsten Faktoren sind Muskeltätigkeit (z. B. Bewegung, Sport), Wärmeregulation (bei unterschiedlichen Umgebungstemperaturen) Verdauungstätigkeit und geistige Arbeit.
Eine langfristige und erfolgreiche Erhöhung des Stoffwechsels ist demnach vor allem über einen verbesserten Grundumsatz zu erreichen. Regelmäßiges Krafttraining ist hierfür die effektivste Möglichkeit.
Muskeln sind aktive Körpermasse. Ein Kilogramm Muskelmasse erhöht den Grundumsatz um bis zu 100 Kalorien pro Tag. Während des Trainings erhöht sich die Energieverbrennung der Muskeln nochmals um ein Vielfaches. Nach einem intensiven Krafttraining bleibt des Grundumsatz für ca. 48 Stunden auf einem erhöhten Niveau, d.h. ein 2 bis 3maliges Krafttraining pro Woche sorgt aufgrund des Nachbrenneffekts für einen permanent hohen, und aufgrund eines Zuwachses an Muskelmasse für einen stetig steigenden Energiebedarf.
Ausdauertraining hat im Gegensatz zum Krafttraining einen weitaus geringeren Einfluss auf den Grundumsatz. Eine effektive Variante ist jedoch das hoch intensive Intervalltraining(HIIT). Es verbraucht relativ viel Energie und kurbelt den Fettstoffwechsel mehr an, als aerobes Ausdauertraining, da hier der erhöhte Grundumsatz ähnlich wie beim intensiven Krafttraining 8-24 Stunden anhält.
Durch Sauna und Wechselduschen beschleunigt sich der Stoffwechsel ebenfalls, da der Körper dann Energie für die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur verbraucht.
Eine ausreichend Flüssigkeitszufuhr ist zusätzlich wichtig, denn eine gute Hydration des Körpers beeinflusst den Stoffwechsel positiv.
Auch Schlafmangel führt zu Übergewicht. Bei gleicher Kalorienzufuhr bleiben ausgeschlafene Menschen schlanker. Warum das so ist, dafür gibt es bisher keine gesicherten Erkenntnisse. Die Vermutung vieler Wissenschaftler ist es, dass sich der Stoffwechsel durch den Schlafmangel verlangsamt und unausgeschlafene Menschen schlicht weniger Energie haben, um sich zu bewegen. An dem sprichwörtlichen „Abnehmen im Schlaf“ ist also etwas dran.