Stress, Kummer, Sorgen – all das kann zu einem schlechten Schlaf führen. Abends liegt man im Bett, das Gedankenkarussell dreht sich und kommt einfach nicht zur Ruhe. Irgendwann, viel später, schläft man erschöpft ein. Der nächste Morgen kommt allerdings viel zu früh. Der Wecker klingelt ohne Erbarmen und läutet einen neuen Tag ein. Man selbst fühlt sich jedoch alles andere als erholt und munter.
Der Teufelskreis beim Einschlafen
Stressphasen kennt jeder und hat jeder schon einmal erlebt. Die Ursachen dafür sind individuell: seien es Geldsorgen, Beziehungsprobleme oder Prüfungsängste. Egal was der Grund dafür ist, sie haben alle etwas gemeinsam: man schläft schlecht. Im Normalfall legen sich diese stressigen Phasen nach einer Weile wieder, was sich auch in der Schlafqualität bemerkbar macht. Allerdings kann es vorkommen, dass sich die Schlafprobleme zwischenzeitlich verselbstständigen.
Man grübelt dann nicht nur über die täglichen Sorgen, sondern fängt auch an, sich Gedanken über das Einschlafen zu machen. Und dann entsteht ein Teufelskreis. Man ärgert sich, weil man nicht einschlafen kann. Man wird unruhig und fühlt sich dadurch gestresst. An ein erholsames Ein- und entspanntes Durchschlafen ist dann erst recht nicht mehr zu denken. Die Folgen machen sich bereits am nächsten Morgen bemerkbar: man fühlt sich müde, schlecht gelaunt und unkonzentriert.
Schlafstörungen sind oftmals antrainiert
Wer längerfristig unter Schlafproblemen leidet, sollte diese ärztlich abklären lassen. Bei chronischen Schlafstörungen wird erhoben, ob eine körperliche oder seelische Krankheit die mögliche Ursache dafür sein könnte. Wurde weder das eine noch das andere diagnostiziert, so spricht man von einer primären Insomnie. Also einer Schlafstörung ohne physisches oder psychisches Krankheitsbild. Experten gehen dabei davon aus, dass die Schlafprobleme aufgrund eines falschen Schlafverhaltens oder Stress resultieren. Schlechte Angewohnheiten, aber auch Stress sorgen dafür, dass Körper und vor allem der Geist nicht zur Ruhe kommen.
Schlafen wie ein Stein
Endlich ist man eingeschlafen. Doch der Schlaf ist alles andere als erholsam. Man schläft wie ein Stein. Die Folge: am nächsten Morgen fühlt man sich gerädert. Es ist nicht ungewöhnlich, dass man nicht sofort einschläft. Das tut fast niemand. Bis zu 30 Minuten Einschlafzeit sind normal.
Auch ein leichter Schlaf ist nichts Ungewöhnliches. Vor allem, da man während der Nacht unterschiedliche Schlafphasen durchläuft. Ebenso ist es nicht sonderlich bedenklich, wenn man nachts kurz aufwacht und gleich wieder einschläft. Im Normalfall bemerkt man dies nicht einmal. Sensible Schläfer nehmen diese Schlafphasen-Wechsel bewusster wahr und fühlen sich wach, obwohl sie tatsächlich schlummern. Das gilt auch für das kurze nächtliche Aufwachen.
Alkohol lässt einen schlechter schlafen
Bereits eine kleine Menge reicht, damit der erholsame Schlaf beeinträchtigt wird. Alkohol trägt dazu bei, dass der Schlaf komatös und wenig erholsam ausfällt. Die wichtige Nachtruhe leidet enorm darunter, ebenso die REM-Schlafphasen. Denn diese fallen verkürzt aus. Es werden also jene Phasen gestört, in der die bunten Traumbilder entstehen. Betroffene wachen deshalb auch eher auf. Vor allem in der zweiten Hälfte der Nacht, was auch dazu führen kann, dass man nur wieder sehr schwer einschläft. Wer also bereits unter Schlafproblemen leidet, sollte daher besser auf Alkohol verzichten. Das Gleiche gilt auch für Nikotin.
Ab wann spricht man von einer Schlafstörung?
Wer länger als einen Monat und das mindestens drei Mal die Woche schlecht ein- oder durchschläft und sich tagsüber müde, matt und nicht leistungsfähig fühlt, sollte dies ärztlich abklären lassen. Hier könnte eine Schlafstörung vorliegen.
Eine Schlafstörung bedeutet auch nicht, dass man gar nicht schlafen kann. Der Begriff Schlafstörung umfasst ebenso ein langes Wachliegen oder sehr häufiges Aufwachen, gefolgt von einem erneuten sehr langwierigem Einschlafprozess. Auch ein unruhiger Schlaf oder ein viel zu frühes Erwachen können Anzeichen einer Schlafstörung sein.
Wie kann man selbst zu einem besseren Schlaf beitragen?
Neben der ärztlichen Abklärung kann man auch selbst zu einem besseren Schlaf beitragen. Dabei ist es wichtig, dass man auf folgende Kriterien achtet:
- gute Schlafhygiene
- regelmäßige Schlaf-Wach-Phasen
- Abendrituale
- kein Alkohol oder Nikotin zu später Stunde
- kein üppiges Abendessen
- kein bläuliches Bildschirmlicht (mind. 30 Minuten vor dem Zubettgehen)
- ruhiges, gemütliches Schlafzimmer
- gute und gesunde Bettausstattung
- genügend frische Luft
- gute Jalousien oder Rollos, die kein Licht durchlassen
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