Die Ausgangslage ist inzwischen mehr als übersichtlich: Etwa 40 Prozent der zivilisierten Menschen klagen über „nicht erholsamen Schlaf”, weitere 40 Prozent haben bereits manifestierte, chronische Schlafstörungen. Schlafmediziner haben im Laufe der letzten Jahrzehnte knapp 90 verschiedene Formen von Schlafstörungen herausgefunden. Tatsächlich gibt es unzählige Gründe und Ursachen, um schlecht zu schlafen. Doch die meisten sind im wahrsten Sinne des Wortes „hausgemacht”, denn die zunehmenden Schlafprobleme haben sehr viel mit unseren Häusern und Wohnungen zu tun. Schon vor 30 Jahren hat der Begründer der modernen Bau-, Wohn- und Schlafbiologie, der Arzt Dr. Hubert Palm – der ebenfalls zu einem meiner wichtigsten Lehrmeister zählt – darauf hingewiesen, dass vermutlich elektromagnetische Felder zu den größten Störfaktoren des Schlafes zählen! Leider sollte er Recht bekommen, wie uns heute die Wissenschaft der Elektrobiologie aufzeigt. In den letzten fünf Jahrzehnten haben sich die Menschen vermehrt in Gebäude zurückgezogen. Wir leben in Häusern und Wohnungen, wir arbeiten hauptsächlich in Gebäuden und wir verlegen auch immer öfter unsere sportlichen Aktivitäten in Fitnesszentren. Dass zwischen Gebäuden, Räumen und Einrichtungen Wechselwirkungen zu den Menschen entstehen, ist eigentlich selbstredend. Empirisch wissenschaftlich setzt sich mit dieser Thematik die Baubiologie, also die Lehre vom gesunden Bauen, Wohnen und Schlafen auseinander. In diesem Zusammenhang gibt es klare Anforderungen an unsere Wohn- und Schlafräume, deren Einrichtung und Technisierung. Dabei geht es auch um interne und externe Störfaktoren an unseren Schlafplätzen und die biologisch, orthopädisch und bettklimatisch oft unzureichenden Schlafunterlagen.
Das heißt, vielfach sind der schlechte Schlaf und die Störung des Schlafes eben „hausgemacht”. Insgesamt hat die Bau-, Wohn- und Schlafbiologie eine aus gesundheitlicher Sicht sehr weise Regelung bezüglich von Grenzwerten und Toleranzen aufgestellt: Schon auf die Gefahr hin, dass ein Einfluss gesundheitsschädlich sein könnte, sollte dieser vermieden werden! Dies gilt im Besonderen für Schlafzimmer und Schlafplätze.