Bewegung gilt als „Um und Auf“ bereits in jungen Jahren
Bewegungsmangel zählt zu den häufigsten Ursachen für Rückenbeschwerden und anderen gesundheitliche Erkrankungen – und das bereits in jungen Jahren. Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) empfiehlt daher (basierend auf den Empfehlungen der EU-Kommission) mindestens 60 Minuten Bewegung pro Tag für Kinder und Jugendliche. Wer länger als 60 Minuten am Stück sitzt, sollte zwischendurch bewusst Bewegungseinheiten einplanen.
Lediglich ein Fünftel aller 11-15 Jährigen in Österreich bewegt sich laut der Health Behaviour in School-aged Children-Studie ausreichend – also im Ausmaß von mindestens einer Stunde täglich. Generell betreiben lediglich 28 % der Kinder eine Sportart. Hingegen ist der Alkohol- und Nikotinkonsum bereits in jungen Jahren im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sehr hoch. Ebenfalls ist der Faktor Übergewicht erschreckend hoch. Rund 28 % der Jungen sowie 25 % der Mädchen im Alter von 6-18 Jahren zählen als übergewichtig bzw. fettleibig. Was tun bei Übergewicht?
Folgen von zu wenig Bewegung
- Übergewicht und Risiko von Fettleibigkeit steigt
- Risiko chronischer Erkrankungen steigt
- Leistungs- und Konzentrationsschwächen
- Falsche Körperhaltung & Rückenbeschwerden
Warum Bewegung?
Sport und Bewegung hält nicht nur fit, sie beeinflussen verschiedenste Bereiche des Lebens. Beispielsweise die Entwicklung sozialer, emotionaler, physischer und intellektueller Kompetenzen. Wer Mitglied eines Teams ist, lernt das Miteinander bereits von früh auf kennen. Laut einer Studie der amerikanischen Wissenschaftler Dr. Keith J. Zullig und Rebecca J. White (West Virginia University) sind Teenager die einem Sportverein angehören, sowohl psychisch, als auch physisch und sozial gefestigter. Die Verbundenheit zu einem Verein fördert und verbessert laut den Wissenschaftlern die positive Lebenseinschätzung. Dies ist besonders wichtig, da sich Jugendliche in diesem Alter in einer Art Findungsphase befinden und die Entwicklung dadurch positiv beeinflusst werde.
Sportskanone vs. Bewegungsmuffel
Wer regelmäßig Sport betreibt, ist abends deutlich müder, als Bewegungsmuffel – so eine Studie der National Sleep Foundation aus 2013. Aktive Menschen haben einen wesentlich erholsameren Schlaf. Fehlender Schlaf in der Nacht wirkt sich auf die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit am nächsten Tag aus. Man ist müder und weniger konzentriert. Bei der Studie gaben 80 % der Sportler an, dass sie tiefer und länger schlafen, als ohne Bewegung. Weitere positive Auswirkungen von Schlaf.
Fazit
Betrachtet man die Studien in ihrer Ganzheit, so lässt sich festhalten: Sport hält nicht nur fit, sondern beeinflusst auch die Schlafqualität. Aktive Sportler, egal ob jung oder alt, schlafen nicht nur besser, sondern sind auch leistungsfähiger. Ausgeschlafene Jugendliche können dem Lernstoff in der Schule konsequenter und leichter folgen, als Teenager mit Schlafmangel. Ebenfalls können ausgeschlafene Jugendliche dem gesellschaftlichen Druck besser Stand halten. Eine aktive Mitgliedschaft in einem Sportverein wirkt sich positiv auf die Entwicklung sozialer und psychischer Kompetenzen aus.
Bildquelle: @deathtothestockphoto
Quellen: Österreichisches Ministerium für Gesundheit & Frauen: https://www.bmgf.gv.at/cms/home/attachments/9/7/0/CH1444/CMS1427118828092/hsbc_growing-up-unequal.pdf
National Sleep Foundation: https://sleepfoundation.org/sleep-polls-data/sleep-in-america-poll/2013-exercise-and-sleep
Physical Activity, Life Satisfaction, and Self-Rated Health of Middle School Students: https://link.springer.com/article/10.1007/s11482-010-9129-z