Endlich ist das Baby da! Die Strapazen der Geburt sind geschafft und die Kennenlernphase mit dem neuen Familienmitglied kann beginnen. Eigentlich wäre das jetzt die Zeit für Freudensprünge und pure Glücksmomente. Doch in der Realität sieht es nicht immer so aus.
Statt Freude fließen Tränen. Manchmal war die Geburt doch schwerer oder ist nicht so verlaufen, wie man es sich gewünscht hätte. Der Körper braucht nun mehr Zeit, um sich vom Geburtsmarathon zu erholen. Nicht selten erfordert die Pflege eines Neugeborenen auch wesentlich mehr Energie als erwartet. All das zerrt am Nervenkostüm, kostet Kraft und birgt schlaflose Nächte.
Was ist eigentlich ein Baby Blues?
Baby Blues, auch als „Postpartum Blues“ bezeichnet, ist eine psychische Empfindlichkeit, welche sich ein paar Tage nach der Geburt einstellen kann. Stimmungsschwankungen, Tränen und Müdigkeit sind in dieser intensiven Phase ständige Begleiter. Veränderte Lebensbedingungen, aber auch Verunsicherung im Umgang mit dem Baby, Isolation, Vernachlässigung oder Überforderung können Auslöser für einen Baby Blues sein. Fachleute gehen auch davon aus, dass ebenso die hormonelle Umstellung zu den Ursachen für einen Baby Blues zählen.
Meist tritt das vorübergehende Stimmungstief drei bis fünf Tage nach der Geburt auf. Betroffene Neu-Mamas fühlen sich müde, traurig, empfinden Einsamkeit und reagieren sehr sensibel auf ihre Umwelt. Auch Schlafstörungen können eine Folge daraus sein. Diese Zeit wird auch als „Heultage“ bezeichnet, da die Tränen oftmals ohne sichtbaren Grund fließen können. Im Normalfall verschwinden diese Symptome nach ein paar Tagen wieder von selbst.
Etwa 75 Prozent der Neu-Mamas sind vom Baby Blues betroffen. Auch Neu-Papas können in ein seelisches Tief rutschen. Schätzungsweise sind etwa fünf bis zehn Prozent der Väter davon betroffen. Halten die Symptome jedoch länger als zwei Wochen an, besteht die Gefahr einer postpartalen Depression. Dabei handelt es sich um eine ernstzunehmende Erkrankung, die einer ärztlichen Behandlung bedarf.
Was hilft?
Ein Baby verändert alles, vom Tages- und Nachtablauf zur Partnerschaft und Freizeit bsi hin zur beruflichen Situation. Neben vielen tollen Momenten gibt es auch Augenblicke, die von Schwierigkeiten geprägt sind und man alles in Frage stellt. Doch diese Phasen sind ganz normal, schließlich betritt man Neuland. Man muss sich erst einmal aneinander gewöhnen.
Austausch mit anderen Neu-Eltern
Sie werden schnell merken, Sie sind nicht alleine. Anderen Neu-Eltern haben oftmals dieselben Sorgen, Selbstzweifel oder ähnliche Fragen.
Geburtsvorbereitungskurse
Diese Kurse werden Ihnen vermutlich nicht das Gesamtpaket an Sorgen nehmen können, aber Sie erhalten einen guten Einblick zum Thema Geburt und die erste Zeit danach. Zudem lernen Sie andere Paare kennen, die sich in der gleichen Situation befinden.
Erfahrungsaustausch
Bei einer befreundeten Neu-Mama sieht der Alltag mit dem Baby so einfach aus? Fragen Sie sie doch einfach nach ein paar Tipps. Manchmal bedeuten schon kleinste Veränderungen eine ruhigere Zeit oder mehr Schlaf.
Erholung & regenerativer Schlaf
Gönnen Sie sich tagsüber Ruhepausen, wenn Ihr Baby schläft. Und achten Sie nachts darauf, dass die Stunden, die Sie schlafen, so erholsam wie möglich sind. Unterstützen Sie Ihren Schlaf mit einer gesunden Bettausstattung. Produkte aus Schafschurwolle sind nicht nur kuschelig weich, sondern duften auch herrlich. Sie sorgen zudem für ein angenehmes Bettklima und einen wohligen Schlaf – vor allem auch im Sommer!
Tipps, wie Sie dem Baby Blues vorbeugen
- Am Anfang dreht sich alles um das neue Familienmitglied – das ist ganz normal. Doch viele Paare vergessen, dass sie nicht nur Mama und Papa sind, sondern auch Partner. Widmen Sie sich auch Ihrer Beziehung und versuchen Sie auch Zeit als Paar zu finden.
- Stellen Sie vor der Geburt Überlegungen an, wie sich Ihr Leben verändern könnte. Besprechen Sie, wie Sie mit dieser neuen Situation umgehen könnten.
- Was ist wichtig, was kann warten? Reihen Sie Ihre Prioritäten neu.
- Organisieren Sie sich für die Zeit nach der Geburt Hilfe im Haushalt. Eventuell kann Sie Ihr Partner dabei unterstützen oder auch Ihre Eltern.
- Kochen Sie gesunde Mahlzeiten vor. In der Zeit nach der Geburt sind Sie froh, wenn Sie sich nicht zusätzlich um die Mahlzeiten kümmern müssen.
- Gönnen Sie sich auch eine Pause. Versuchen Sie, wenn Ihr Baby schläft, diese Zeit zu nutzen und lagern Sie auch einfach mal die Beine hoch. Der Haushalt und die Bügelwäsche können warten!
- Finden Sie einen Babysitter, zu dem Sie Vertrauen haben. So können Sie sich mit Ihrem Partner eine Auszeit gönnen.
- Geben Sie sich selbst Zeit. Sie müssen sich erst an diesen neuen Lebensabschnitt gewöhnen.
- Statten Sie Ihr Schlafzimmer erholsam aus. Tanken Sie Energie und Kraft über Nacht. Jede Minute erholsamer Schlaf ist Gold wert. Beugen Sie zudem mit einer gesunden Bettausstattung möglichen Rückenschmerzen und Verspannungen vor.
- Treffen Sie sich mit Freunden, anderen Mamas und Papas. Isolieren Sie sich nicht, sondern tauschen Sie Erfahrungen aus.
- Gönnen Sie sich Kuschelzeit mit Ihrem Baby. Das tut Ihnen und Ihrem Baby gut.
- Verlieren Sie trotz Baby-Chaos nicht den Sinn für Humor. Lachen setzt Glückshormone frei und ist nicht nur beim Baby Blues die beste Medizin.
- Sollten Sie dennoch das Gefühl haben, dass Ihnen alles über den Kopf wächst, so scheuen Sie sich nicht und holen Sie professionelle Hilfe. Fragen Sie beispielsweise Ihre Hebamme oder den Kinderarzt um Rat.
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