Auf den ersten Blick macht es wenig Sinn: Die Natur um uns herum erblüht, die Sonne kitzelt auch das letzte Tier aus dem Winterschlaf wach – doch viele Menschen fühlen sich trotzdem auf einmal nur noch schlapp und müde. Gerade wenn der Frühling sich einstellt, kommt eine allgemeine Abgeschlagenheit auch ohne organische Ursachen häufig vor. Man spricht in diesem Zusammenhang von der berühmt-berüchtigten Frühjahrsmüdigkeit.
Diese kennt man hauptsächlich in den Ländern der Welt, in denen beim Wechsel der Jahreszeiten sowohl die Temperaturen als auch die Lichtverhältnisse sich spürbar ändern. Trotz noch so großer Frühlingsgefühle kommt es dabei nicht selten zu Kreislaufbeschwerden, Schwindel, Gereiztheit und Kopfschmerzen. Gesundheitliche Einschränkungen wie diese sind nicht auf eine einzige Ursache zurückzuführen. Wissenschaftlich eindeutig belegt ist nichts, vermutlich spielen aber mehrere Komponenten zusammen.
Störung des Hormonhaushalts
So zeichnet sich der Jahreszeitenwechsel beispielsweise wie erwähnt durch einen Anstieg der Temperaturen und des Tageslichts aus. Da beides für die Regulierung des Hormonhaushalts und diverser Stoffwechselprozesse instrumental ist, werden auch diese Abläufe beeinflusst. Wenn die Dunkelheit des Winters dem Frühling weicht, produziert der Körper weniger vom sogenannten Schlafhormon Melatonin. Zugleich kurbelt das Mehr an Sonnenlicht die körpereigene Herstellung des Serotonins an, dem Glückshormon. Eine solche Imbalance ist für den Körper sehr anstrengend und hat natürlich auch negative Auswirkungen auf den Schlafrhythmus. Größere Temperaturschwankungen und wechselhaftes Wetter schwächen außerdem besonders Menschen höheren Alters, und diejenigen mit bereits bestehenden Herz-Kreislauf-Problemen.
Tipps für die Frühlingsfrische
Die Frühjahrsmüdigkeit feiert zwischen März und Mai Hochsaison, meistens hat der menschliche Körper sich aber nach höchstens einem Monat an die Umstellung gewöhnt. Was kann man also tun, um ihn in dieser Zeit aktiv zu unterstützen?
- Leichte, nährstoffreiche Kost: versorgt den Organismus mit wichtiger Energie und lässt sich einfacher verdauen. Am besten hält man sich dabei an Gemüse und Obst, das gerade in Saison ist und sättigt sich mit komplexen Kohlenhydraten, z.B. mit Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Naturreis und Kartoffeln.
- Wechselduschen: Abwechselnd kalt und warm duschen aktiviert den Kreislauf und erleichtert nebenbei den Umgang mit wetterbedingten Temperaturschwankungen.
- Wildkräuter: Löwenzahn aktiviert den Stoffwechsel, Brennnessel entwässert und stärkt die Abwehrkräfte, Bärlauch wirkt blutreinigend und kräftigt.
- Frischluftsport: Leichte Bewegung wie Fahrradfahren oder Spazieren lässt den Frühling nicht nur von seiner besten Seite erleben, sondern stärkt auch das Immunsystem.
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