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Lernen im Schlaf
Genügend und erholsam schlafen unterstützt das Gedächtnis dabei Lerninhalte nachts abzuspeichern, damit sie danach leichter zur Verfügung stehen. Versuche aus der Hirnforschung haben bereits mehrfach bestätigt, dass der Schlaf für das Lernen essentiell ist. Der alte Tipp, das Vokabelheft vor der Englischprüfung unter das Kopfkissen zu legen, mit der Hoffnung, die Wörter wandern von alleine ins Gehirn, reicht aber leider nicht aus, gelernt werden müssen die Vokabeln trotzdem.
Das Lernen bleibt nicht erspart
Der Ablauf von motorischen Handlungen – wie z.B. Bewegungsabläufe beim Sport oder das Spielen eines Instrumentes – wird im sogenannten nicht-deklarativen Gedächtnis gespeichert. Damit der Schlaf jedoch den gewünschten Effekt bringen kann, ist vorheriges Üben unerlässlich. Gespeichert kann nur werden, was ausprobiert wurde. Im Gegensatz zum nicht-deklarativen speichert das deklarative Gedächtnis alle Wissensinhalte. Wir brauchen es für spezielle Lerninhalte wie Daten, Vokabeln, autobiographisches oder allgemeines Wissen, das sich nicht mit bestimmten Ereignissen kombinieren lässt.
Unabhängig davon, ob es sich nun um motorische oder kognitive Lerninhalte handelt – alles Gelernte wird im Schlaf im Gehirn gefestigt und in den Gedächtnisspeichern verankert. Im Wachzustand treffen ständig neue Impulse und Lerninhalte auf das Gedächtnis. Wissen, das noch nicht eindeutig verankert wurde wird überschrieben. Erst ein gesunder Schlaf, in dem alle Schlafphasen ausreichend durchlaufen werden, wird das tagsüber Gelernte verarbeitet, abgespeichert und kann anschließend ohne viel Anstrengung abgerufen werden. Man kann also sagen, wir „lernen im Schlaf“.
Gesunder Schlaf ist das Wichtigste
Der gesunde Schlaf ist dadurch gekennzeichnet, dass wir innerhalb von 10-15 Minuten einschlafen, ohne große Aufwachphasen durchschlafen und nach sieben bis acht Stunden erholt und gestärkt aufwachen. Dabei spielen die Schlafzyklen eine entscheidende Rolle. Nur wer tatsächlich qualitativ hochwertig schläft, durchläuft pro Nacht vier bis fünf ca. 90minütige Schlafzyklen mit den einzelnen Schlafphasen von Leichtschlaf über Tiefschlaf bis hin zum Traumschlaf. Wobei im Traumschlaf eher Bewegungsabläufe, im Tiefschlaf eher Lernhinhalte abgespeichert werden. Für das Abspeichern ins Langzeitgedächtnis müssen aber mehrere Nächte mit ausreichendem Schlaf folgen. Erst hier wird aus vielen kleinen Teilen ein ganzes Bild. Bemerkenswert ist auch, dass sich manchmal im Schlaf Lösungen zeigen, die im Wachzustand nicht sichtbar waren. Was immer wir lernen wollen, entscheidend ist es, in darauffolgenden Nächten erholsam zu schlafen.
Durchgelernte Nächte sind für Studenten somit nicht ratsam. Lieber in den leistungsfähigsten Zeiten – bei den meisten Menschen ist dies von zehn bis zwölf und von 16 bis 20 Uhr – intensiv lernen und das neue Wissen im Schlaf verarbeiten und festigen. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang auch die Tatsache, dass hochbegabte Menschen meistens besonders viel schlafen. Albert Einstein beispielsweise soll täglich bis zu 12 Stunden geschlafen haben.
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Quelle: Redaktion – Einfach gesund schlafen