Ins Leben gerufen wurde dieser Aktionstag im Jahr 2000 vom Verein Tag des Schlafes, um damit auf die Bedeutung des Schlafes aufmerksam zu machen. Immerhin leidet laut Studien bereits jeder Dritte an Schlafstörungen.
Die Zahl derjeniger, die immer mehr häufiger Probleme haben, ihre Lebensenergien aufgrund der laufend zunehmenden inneren und äußeren Einflüsse in Balance zu halten, steigt merklich an. Dabei spielt neben der gesunden Ernährung und ausreichenden Bewegung der gesunde Schlaf eine zentrale Rolle. Dass wir schlecht schlafen, wirkt sich auf allen Lebensebene aus – am gravierendsten ist die Wirkung jedoch auf unsere körperliche Leistungskraft und mentale Fitness. Einen Hauptgrund für Schlafstörungen sehen Spezialisten in der mangelnden Akzeptanz von Schlaf. In der westlichen Leistungsgesellschaft wird Schlaf als unproduktiv und „vergeudete Zeit“ angesehen.
Die Entwicklung gehe zunehmend in Richtung einer schlaflosen Gesellschaft hin. Service-Einrichtungen seien rund um die Uhr geöffnet, was Auswirkungen auf den Schlaf habe. Auch am Tag werde in kurzen Phasen geschlafen. In einigen Unternehmen könnte bereits jetzt die Mittagspause zum Kurzschlaf genutzt werden. Japanische Betriebe hielten schon Betten für Schlafbedürftige vor.
Der Tag des Schlafes ist eine ideale Möglichkeit, über die eigenen Schlafgewohnheiten nachzudenken.
Das schlafende Drittel
Im Durchschnitt „verschlafen“ wir ein Drittel unseres Lebens, das heißt bei einer Lebenszeit von 75 Jahren immerhin 25 Jahre! Und nicht nur am „Tag des Schlafes“, jedes Jahr am 21. Juni, sondern immer wenn wir schlafen, passiert so einiges in unserem Körper. Die wichtigste Beziehung scheint hier zu unserem Gehirn zu bestehen. Untersuchungen zeigen, dass der Schlaf für die Intelligenz eine entscheidende Rolle spielt. Zum einen verarbeiten wir im Traum unser seelisch und emotional Erlebtes. Zum anderen finden im Schlaf verschiedene bedeutende Abläufe und Regenerationsvorgänge in unserem Körper statt.
Schlafdauer
Wie viel Schlaf der Mensch nun eigentlich braucht, ist individuell verschieden. Napoleon beispielsweise soll nur vier Stunden Schlaf gebraucht haben, Thomas Edison, der Erfinder der Glühbirne, kam angeblich mit nur zwei Stunden Nachtruhe aus. Es gibt aber auch erklärte Langschläfer, die sich erst nach zwölf Stunden ausgeschlafen fühlten, wie beispielsweise Albert Einstein. Unbestritten ist, dass sich das Schlafbedürfnis mit dem Alter ändert: während Säuglinge noch etwa 16 Stunden Schlaf benötigen, kommen ältere Menschen oft mit fünf bis sechs Stunden Schlaf in der Nacht aus.
Der tiefe und ausreichende Schlaf ist eine der wichtigsten Funktionen in unserem Leben. Doch immer mehr Menschen machen die Nacht zum Tage. So hat eine aktuelle Studie ergeben, dass sowohl die Schlaflänge als auch die Schlaftiefe immer häufiger abnehmen. Viele unserer heutigen Probleme sind klar einem Mangel an Schlafdauer und Schlafqualität zuzuschreiben, als einer Zeitverschwendung durch Schlaf. Die meisten Schüler, Studenten und Berufstätigen entwickeln nämlich durch eine verkürzte Schlafdauer ein Schlafdefizit von bis zu sieben Stunden pro Woche. Der Schlaf ist auch nicht mehr effizient – wir verbringen zwar oft acht Stunden im Bett, schlafen davon aber nur sechs bis sieben. Dass sich dies körperlich und psychisch negativ auswirkt, ist nachvollziehbar.
Um die Wirkungen eines guten Schlafes auf die Leistungsfähigkeit herauszufinden, eignen sich Sportler sehr gut. Das Ergebnis diverser Studien ist eindeutig: Die Sportler, die nachts besser und ausreichend schlafen, sind messbar leistungsfähiger und haben auch eine bessere Laune. Dazu kommt, dass gesunder, erholsamer Schlaf eine nicht zu unterschätzende Prävention vor Gesundheitsstörungen und Krankheiten darstellt. Von Herz-Kreislaufstörungen, Herzinfarkt, Diabetes Typ II über Stoffwechselleiden bis hin zu Alzheimer, Parkinson und Krebs.
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