Wissenschaftler der Universität von Kalifornien in Berkeley konnten feststellen, dass Schlafmangel das logische Denken hemmt. Schläft man nicht genügend, wird die emotionale Verarbeitung von Reizen im Gehirn gefördert, jedoch die rationale Kontrolle gehemmt.
Studie Schlaf und Emotionen
Mittels Studie haben Matthew Walker und sein Team versucht, den Zusammenhang von Schlaf und logischem Denken zu erforschen. Dazu unterteilten sie 26 Probanden in zwei Gruppen. Während die erste Gruppe die Nacht durchschlafen durften, musste die zweite Gruppe 35 Stunden lang wach bleiben. Im Anschluss wurden den Teilnehmern 100 Bilder gezeigt, welche mit den verschiedensten Emotionen (von neutral bis extrem belastend) verbunden waren. Durch eine Magnetresonanz-Aufnahme war es dem Forscherteam möglich festzustellen, welche Region des Gehirns beim Sichten der Bilder aktiv war.
Die Untersuchung zeigte, dass jene Personen die unausgeschlafen waren, wesentlich stärker auf negative Bilder (bis zu 60 % mehr Gehirnaktivität in der Amygdala) reagierten, als die ausgeschlafenen Probanden. Bei der Amygdala handelt es sich um ein Teil des Gefühlzentrums. Ebenfalls war die Kopplung zwischen der Amygdala sowie dem präfrontalem Kortex bei den unausgeschlafenen Teilnehmern blockiert. Der präfrontalen Kortex (Hirnregion) ist für das logische Denken sowie die Beurteilung von Emotionen verantwortlich. Hingegen bestand eine Verbindung zwischen dem Gefühlzentrum und dem Locus coeruleus. Dieses Areal steuert beispielsweise den Fluchtreflex bzw. erkennt Bedrohungen. Wie hängen Emotionen und Schlaf zusammen?
Fazit
Die Wissenschaftler gehen aufgrund der Ergebnisse davon aus, dass durch die Blockierung des präfrontalen Kortex unausgeschlafenen Probanden eher zu irrationalem Verhalten tendieren. Das betrifft auch nachtaktive dauergestresste Personen. Schlafstörungen können bei psychisch erkrankten Personen nicht nur Begleiterscheinung sondern auch eine mögliche Ursache der Erkrankung sein. Schlaf ist daher nicht nur für die körperliche, sondern auch für die emotionale Regeneration essentiell.
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Quelle: http://vcresearch.berkeley.edu/faculty/matthew-walker