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Viele interne sowie externe Faktoren beeinflussen die Schlafqualität und die Schlafdauer. Ein entscheidender Einflussfaktor ist die Ernährung. Bisher ist jedoch nur wenig darüber bekannt, dass nicht nur wann wir essen, sondern speziell auch was wir essen – also die Inhaltsstoffe und hier besonders die enthaltenen Mikronährstoffe, einen entscheidenden Einfluss auf den Schlaf haben.
Unterscheidung Mikro- und Makronährstoffe
Zu den Makronährstoffen zählen Fette, Kohlenhydrate und Eiweiß. Sie dienen dem Körper als Energielieferant und Bausteine. Alle Körpersysteme wie die Atmung, der Herzschlag oder die Neubildung von Geweben sind auf die richtige Versorgung mit Makronährstoffen angewiesen. Im Gegensatz dazu liefern Mikronährstoffe dem Körper zwar keine Energie, sind jedoch für die Gesundheit ebenso entscheidend. Zu ihnen zählen Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente. Unser Körper kann die meisten Mikronährstoffe nicht selbst bilden – daher müssen sie über die Nahrung aufgenommen werden.
Mikronährstoffe = Bausteine des Lebens. Ihre wichtigsten Aufgaben sind:
• Schutz des Körpers vor Bakterien, Viren und Umweltgiften
• Werden für die Reparatur und Instandhaltung jeder einzelnen Zelle benötigt
• Sind bei Zellneubildungen beteiligt
• Nervenstabilisation
• Regulation des Hormonhaushaltes
• Beteiligt an allen Körperfunktionen und Stoffwechselprozessen
• Schutz und Reparaturprozesse der DNA
• Schutz vor Depression und Erschöpfung usw.
Einfluss der Mikronährstoffe auf den Schlaf
Immer mehr Menschen leiden unter Ein- und Durchschlafproblemen. Ursachen hierfür gibt es viele, wie zum Beispiel Stress, Lärm, Licht, zu wenig Bewegung, mangelnde Schlafhygiene sowie ein ungesundes Ernährungsverhalten. Längerfristig anhaltende Schlafstörungen können die psychische und physische Gesundheit stark beeinträchtigen.
Bisher existieren nur wenige Forschungsarbeiten darüber, welchen Einfluss Mikronährstoffe auf den Schlaf nehmen. US-amerikanische Forscher untersuchten zu diesem Thema den aktuellen Forschungsstand. Ausgewertet wurden 26 experimentelle und beobachtende Studien. Grundsätzlich bestätigte sich, dass Mikronährstoffe den Schlaf beeinflussen. Bei einer guten Versorgung wirken sie schlaffördernd, bei einer Unterversorgung leidet die Schlafqualität und das Einschlafen erschwert sich.
Mikronährstoffe haben bei Kindern einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Schlafstadien. Der Schlaf älterer Menschen verbessert sich ebenfalls mit einer ausreichenden Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, da sie die Veränderungen der Schlafarchitektur positiv beeinflussen.
Speziell Magnesium, Eisen, Zink, Kupfer, Vitamin K sowie die B-Vitamine und darunter besonders das Vitamin B12 wirken sich regulierend auf den Schlaf aus. Die Wirkung wird auf den Einfluss auf die Neurotransmitter zurückgeführt, auf die sie erregend oder hemmend wirken.
Die Übertragung genetischer Informationen wird ebenfalls von den Mikronährstoffen beeinflusst. Dies wirkt sich auf die zirkadianen Rhythmen beziehungsweise die Regulierung der inneren Uhr aus. Speziell die Aminosäure Tryptophan, das Spurenelement Zink, Vitamin C und die B-Vitamine sind an der Bildung des Hormons Serotonin beteiligt. Das Hormon ist für die Steuerung des Schlaf-Wach-Rhythmus entscheidend.
Der menschliche Organismus profitiert demnach zu jeder Wach- und Schlafzeit von einer ausreichenden Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen.
Bildquelle: @deathtostockphoto
Quelle: Xiaopeng Ji et al., The relationship between micronutrient status and sleep patterns: a systematic review. Health Nutrition Vol. 20, Nr. 4, 2017