Die meisten Erwachsenen benötigen mindestens sechs Stunden Schlaf um ausgeruht zu sein. Schlafen sie über längere Zeit weniger als sechs Stunden, können körperliche oder psychische Probleme die Folge sein.
Weshalb gibt es Menschen denen rund fünf Stunden Schlaf ausreichen, um erholt und konzentriert zu sein? Forscher um Renata Pellegrino vom Children`s Hospital in Philadelphia haben eine Studie durchgeführt, bei der sie festgestellt haben, dass eine Genveränderung dafür verantwortlich ist.
In der Studie wurden 100 zweieiige Zwillinge untersucht und deren natürliches Schlafbedürfnis getestet. Dabei konnte festgestellt werden, dass Probanden welche eine Veränderung auf dem Gen BHLHE41 besaßen, im Durchschnitt fünf Stunden schliefen. Deren Zwillingspartner, der nicht über diese Genveränderung verfügte, benötigte über eine Stunde mehr.
Die Teilnehmer wurden 38 Stunden unter Schlafentzug gesetzt. Anschließend wurde ein Aufmerksamkeits- und Wahrnehmungstest durchgeführt. Jene Probanden mit der Genmutation machten um 40 Prozent weniger Fehler als deren Zwillingspartner. Außerdem war die Erholungsphase nach dem Schlafentzug kürzer. Sie benötigten danach nur acht Stunden Schlaf, wohingegen ihr Zwillingspartner neuneinhalb Stunden schlief, um sich wieder zu erholen.
Die Forscher nehmen an, dass Kurzschläfer ihre Ruhephasen effektiver nutzen. Die Dauer der Tiefschlafphase war gleich, wie jene der Teilnehmer der Vergleichsgruppe. Jedoch war die REM-Phase, während der unser Körper sehr aktiv ist, kürzer.
Der Zusammenhang zwischen der Veränderung auf dem Gen BHLHE41 und der Schlafdauer konnte bereits in einer zweiten Studie belegt werden. Diese Studie wurde vom Department of Neurology der Universität von Kalifornien in San Francisco durchgeführt. Dabei wurde eine Familie mit Kurzschläfern untersucht und andere Veränderungen auf dem Gen BHLHE41 entdeckt.
Daraus lässt sich schließen, dass das Schlafbedürfnis nicht durch persönliche Vorlieben, sondern biologisch begründet ist.
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