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Dass zu wenig Licht – vor allem zu wenig natürliches Licht – zu Depressionen und zu einer Zunahme der SAD (Saisonal Abhängige Depression) führen kann, ist nicht neu. Speziell in der dunkleren Jahreszeit nehmen durch das fehlende Sonnenlicht Depressionen zu, die Gemütslage verschlechtert sich. Doch zu viel Licht? Lesen Sie, was Wissenschaftler der Ohio State University bei einer Studie herausgefunden haben.
Licht (r)aus beim Schlafen
Viele Menschen praktizieren dies: bei geöffnetem Fenster schlafen und dabei – damit genügend Luft hineinkommt – die Rollladen geöffnet lassen. Dabei kommt nicht nur frische Luft in ihr Schlafzimmer, sondern auch Dämmerlicht von draußen. Amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Schlafen bei Dämmerlicht depressiv machen kann.
Die Wissenschaftler der Ohio State University verwendeten bei dieser Studie weibliche, sterilisierte sibirische Hamster. So konnten hormonelle Auslöser der Depression ausgeschlossen werden. Die Tiere wurden in zwei Gruppen geteilt. Eine Gruppe lebte acht Wochen lang in normalem Rhythmus von 16 Stunden pro Tag mit 150 Lux und 8 Stunden in Dunkelheit. Die zweite Gruppe lebte vier Wochen lang 16 Stunden bei 150 Lux hellem Licht und acht Stunden bei fünf Lux starkem Licht pro Tag. Diese fünf Lux entsprechen zum Beispiel dem Licht eines Fernsehers im Dunkeln. Danach verbrachten die Tiere eine, zwei oder vier Wochen im Dunkeln. Es zeigte sich, dass die Hamster, die vier Wochen lang nachts Dämmerlicht ausgesetzt waren, wenig Interesse an Dämmerlicht zeigten. Dies gilt als ein Zeichen für Depression. Allerdings machten schon zwei Wochen in einem normalen Schlafrhythmus diesen Effekt wieder rückgängig. Grund hierfür ist wahrscheinlich der sogenannte Tumor-Nekrosefaktor. Dabei handelt es sich um ein Molekül, das im Gehirn für die Entwicklung von depressiven Symptomen verantwortlich ist.
Effekte wie in der Hamster-Studie vermuten die Forscher bei Menschen, die nachts sehr lange Fernsehen oder aber denen eine Straßenlaterne ins Zimmer scheint. Damit ist die schlafbiologische Empfehlung mehr als klar: Beim Schlafen Licht aus! Bereits diffuses Licht von außen oder ein flimmernder Computer- oder TV-Bildschirm genügen, um den beschriebenen Effekt auszulösen. Um vollständig regenerieren zu können, benötigt unser Körper während dem Schlaf absolute Dunkelheit.
Aufgrund der erwähnten wissenschaftlichen Untersuchungen und Überlegungen ist es ratsam, zu viel Licht während der Schlafphase in jedem Falle zu vermeiden. Unterdessen nimmt die Beleuchtung in den Städten überall zu. Somit ist auch dafür zu sorgen, dass keine Lichtreize von außen in den Schlafraum eindringen. Hierzu gibt es zwischenzeitlich perfekte Verdunkelungssysteme.
Bildquelle: @Fotolia
Quelle: https://www.nature.com/articles/mp201296