Zum 29. Mal steht der 10. Oktober im Zeichen des “World Mental Health Day”. Die Bedeutung dieser Initiative geht über dieses alljährliche Datum hinaus: Mit Kampagnen wie diesen soll der psychischen Gesundheit weltweit mehr Priorität zugeschrieben werden, um sie mit den richtigen Maßnahmen zu fördern und zu sichern.
Psychische Gesundheit im Fokus: Auswirkungen der COVID-19-Krise und globale Herausforderungen
Die COVID-19-Pandemie hat weltweit erhebliche Auswirkungen auf die psychische Gesundheit. Angstzustände, soziale Isolation, Unsicherheit und emotionaler Stress sind nur einige der psychischen Belastungen, die Millionen von Menschen betreffen. Bereits vor der Pandemie war das psychische Wohlbefinden global stark belastet. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entwickelt jeder Vierte im Laufe seines Lebens eine psychische Störung. Zusammen mit neurologischen Störungen und Suchterkrankungen machen diese rund 13 % der globalen Krankheitslast aus. Jährlich nehmen sich etwa 800.000 Menschen das Leben – mehr als die Opfer von Krieg und Mordfällen zusammen. Suizid ist eine der tragischsten Formen des Leidens und hat verheerende Auswirkungen auf die betroffenen Familien und Gemeinschaften. Diese erschreckenden Zahlen sollten als dringender Weckruf dienen, um der psychischen Gesundheit die Aufmerksamkeit und Bedeutung zu geben, die sie verdient.
Weltwirtschaft unter Druck: Die ökonomischen Auswirkungen psychischer Erkrankungen
Die Vernachlässigung der mentalen Gesundheit hat auch gravierende wirtschaftliche Folgen. Laut dem World Economic Forum könnte der Anstieg psychischer Erkrankungen zwischen 2010 und 2030 die Weltwirtschaft mit 16 Billionen Dollar belasten, wenn nicht rechtzeitig Maßnahmen ergriffen werden. Besonders wichtig ist hierbei der Ausbau einer universellen Krankenversicherung, die allen Menschen, unabhängig von ihrem Standort oder finanziellen Status, Zugang zu psychiatrischen Dienstleistungen ermöglicht. Um eine gesunde Weltbevölkerung zu fördern, ist es entscheidend, dass Regierungen weltweit in die psychische Gesundheit ihrer Bürger investieren.
Schlafmangel als Risiko für die psychische Gesundheit
Neben der Bereitstellung finanzieller und psychiatrischer Ressourcen ist kontinuierliche Aufklärung über die Bedeutung eines gesunden Lebensstils von großer Wichtigkeit. Ein oft vernachlässigter Bestandteil dieses Lebensstils ist Schlaf. Nur durch ausreichenden Schlaf, besonders in den Tiefschlafphasen, kann das Gehirn emotionale Informationen verarbeiten. Schlaf ermöglicht es, Gedanken und Erinnerungen zu rekapitulieren und zu bewerten. Schlafmangel beeinträchtigt vor allem die Festigung positiver emotionaler Erlebnisse, was die Stimmung und emotionale Reaktivität negativ beeinflussen kann. Dies trägt zur Entstehung und Verschärfung psychischer Erkrankungen bei und kann sogar suizidale Tendenzen verstärken. Es wird immer deutlicher, dass Schlafstörungen nicht nur als Symptom psychischer Erkrankungen betrachtet werden sollten, sondern auch als ein möglicher Auslöser. Regelmäßiger, qualitativ hochwertiger Schlaf schützt somit nicht nur den Körper und den Geist, sondern trägt auch zum Schutz der psychischen Gesundheit bei.
Quellen:
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25698339/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28928187/