Alle lebenden Organismen, so auch der Mensch, schwingen im Rhythmus äußerer und innerer Taktgeber. Das Klima, die Jahreszeiten, Sonne, Mond und auch die jeweilige Tageszeit beeinflussen den Körper. Einer der wichtigsten Taktgeber ist für uns der Wechsel von Helligkeit-Tag-Wachheit-Belastung und Dunkelheit-Nacht-Schlaf-Erholung.
Die äußeren Taktgeber sind größtenteils elektromagnetischer Natur, die in unsere eigene Bio-Elektrizität einkoppeln, wie z.B. das natürliche Erdmagnetfeld. Dieses wird zwischenzeitlich wissenschaftlich als „biologischer Ordnungsfaktor“ anerkannt und ist für sämtliche biologischen Systeme unverzichtbar. So auch das (Sonnen)-Licht, das nichts anderes ist, als elektromagnetische Schwingung im sichtbaren Bereich. Man kann jedoch davon ausgehen, dass auch elektromagnetische Impulse im nicht sichtbaren Bereich als Taktgeber für unsere innere Zentraluhr eine bedeutende Rolle spielen, da man bei Blinden beobachten konnte, dass deren innere Uhr großteils synchron mit jener anderer Menschen war. Interessant eine Entdeckung in den 60er Jahren: Blinde, denen als Ersatz für ihre scheinbar funktionslosen Augen Glasaugen eingesetzt wurden, verloren ihren alltäglichen Rhythmus. Der Wechsel von Schlaf- und Wachphasen blieb zwar ungefähr gleich, jedoch war deren Rhythmus meist etwas länger als 24 Stunden.
Rhythmische Balance des Körpers
Eine Vielzahl psychischer und physischer Messgrößen verändert sich rhythmisch. Vertraute Beispiele sind Puls und Atmung, die Veränderung der Körpertemperatur oder des Blutdrucks im Lauf der 24 Stunden des Tages oder der 28-tägige Menstruationszyklus der Frau. Manche Rhythmen beziehen sich nur auf einzelne Organe oder Organsysteme. Daraus ist auch das Konzept der so genannten „Organuhr“ in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) entstanden, welche die rhythmischen Aktivitätszyklen der einzelnen Organe im Zeitraster anzeigt.
Ist der Mensch gesund, sind die unterschiedlichen Rhythmen harmonisch aufeinander abgestimmt – ähnlich wie es die einzelnen Musiker in einem Orchester sind. So entsteht morgens z.B. durch das Ansteigen der Körpertemperatur gegen Ende der nächtlichen Schlafphasen ein Gefühl von Wachheit. Andererseits sinkt die Körpertemperatur am Abend und macht den Organismus bereit zum Schlafen. Deshalb können wir bei zu hohen Schlafzimmertemperaturen nicht gut und erholsam schlafen.
Bei vielen findet derselbe Vorgang übrigens auch zwischen zwei und vier Uhr nachmittags statt, auch bemerkbar in einem Leistungsabfall. Die Unfallgefahr nimmt in dieser Zeitspanne statistisch nachweisbar zu. Kurz nach Mittag ist deshalb die ideale Zeit, für ein Powernapping, um die nachmittägliche Müdigkeit zu überbrücken und Energie für den verbleibenden Tag zu tanken.
Bildquelle: @deathtothestockphoto
Quelle: Redaktion – Einfach gesund schlafen