Haben Sie Ihren Urlaub schon gebucht? Was halten Sie von einem Urlaub in der freien Natur? Genauer gesagt von Campen? Laut einer US-Studie soll campen gegen Schlafstörungen helfen. Grund dafür ist unsere innere Uhr. Diese passt sich nach einer Woche Camping dem natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus an.
Künstliches Licht als Schlafstörer
Licht nimmt starken Einfluss auf unsere biologische Uhr. Mit der Erfindung der Glühbirne hat das künstliche Licht im Leben der Menschen Einzug gehalten. Mit den vielen Vorteilen, welche es mit sich bringt, gibt es aber auch Nachteile. Durch das künstliche Licht kommt es zur Störung des natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus. Grund dafür ist das Schlafhormon Melatonin. Die Produktion von Melatonin beginnt bei Dunkelheit anzusteigen. Das sorgt dafür, dass wir müde werden. Bei Tagesanbruch sinkt die Produktion und wir wachen auf. Mit dem künstlichen Licht wird der Tag jedoch meist verlängert und die Produktion von Melatonin gehemmt. Dadurch wird unsere innere Uhr durcheinander gebracht.
Campen gegen Schlafstörungen
Der Wissenschaftler Kenneth Wright und sein Team der University of Colorado in Boulder zeichneten eine Woche lang den Tag-Nacht-Rhythmus von acht Erwachsenen auf. Diese gingen ihren normalen Tätigkeiten nach. Sie verbrachten Ihre Zeit bei der Arbeit, beim Studium und gingen abends aus. Sie legten auch selbst fest, wann und wie lange sie schliefen. Im Anschluss daran verbrachten die Probanden eine Woche mit Campen in den Rocky Mountains. Dabei durften sie kein elektrisches Licht, Smartphone/Handy, Taschenlampen und andere elektrische Geräte verwenden.
Vorteile von Urlaub in der freien Natur
Der Vergleich der beiden Wochen zeigte einen deutlichen Unterschied. In der ersten Woche des Versuchs gingen die Teilnehmer im Durchschnitt erst nach Mitternacht ins Bett und standen gegen acht Uhr auf. Sie profitierten in dieser Zeit von weniger Sonnenlicht. Jedoch bekamen sie mehr Licht nach Sonnenuntergang, als von Natur aus üblich wäre. Die Folge daraus: Die biologische Uhr der Teilnehmer ging um zwei Stunden nach.
Nach dem Camping konnte man jedoch feststellen, dass sich der Tag-Nacht-Rhythmus bereits den natürlichen Lichtverhältnissen angepasst hatte. Die vermehrte Ausschüttung des Hormons Melatonin erfolgte bei Sonnenuntergang. Ging die Sonne morgens auf, sank der Melatonin-Gehalt wieder ab. Die Schlafdauer in beiden Wochen war gleich lang. Gemäß den Forschern lässt sich durch die Anpassung an die innere Uhr die Schlafqualität verbessern.
Das dauerhafte Campen ist jedoch den wenigsten Menschen möglich. Zudem könnte das ständige Liegen auf der Campingmatte mit der Zeit ungemütlich werden und womöglich Rückenschmerzen verursachen. Daher raten wir zu folgenden einfachen Tipps, um einen möglichst natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus zu erlangen:
- Tanken Sie tagsüber möglichst viel Tages- und Sonnenlicht.
- Vermeiden Sie abends künstliches Licht.
Quelle: Studie (http://www.cell.com/current-biology/fulltext/S0960-9822(13)00764-1?_returnURL=http%3A%2F%2Flinkinghub.elsevier.com%2Fretrieve%2Fpii%2FS09
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