- Schnarchen entsteht durch eine Verengung der oberen Atemwege.
- Eine obstruktive Schlafapnoe kann lebensbedrohlich werden.
- Als eine effektive Behandlungsmethode gilt das Schrägschlaf-Konzept.
Per Definition spricht man beim Schnarchen von lauten Atemgeräuschen, die beim Schlafen in den oberen Luftwegen entstehen. An sich gilt Schnarchen nicht als Krankheit, jedoch als Vorstufe für gefährliche Erkrankungen, wie die obstruktive Schlafapnoe. Schnarchen kann auch andere gesundheitliche Folgen z. B. Schlafstörungen mit sich bringen. Die Ursachen sind vielfältig, welche sich häufig gegenseitig noch zusätzlich verstärken.
Warum schnarcht man überhaupt?
Die Einengung der oberen Atemwege führt zu einer Ausbremsung des Atemstroms und einer Verkleinerung des Luftpolsters hinter den Weichteilen (Zungengrund, Zäpfchen, Gaumensegel). Beginnen die Weichteile zu vibrieren, so kann dies zu den hörbaren Schnarchgeräuschen führen. Bei Kindern sind auch häufig vergrößerte Gaumen- oder Rachenmandeln der Grund, während bei erwachsenen Personen die Ursachen meist komplexer ausfallen. Die häufigsten Gründe bei Erwachsenden sind:
- eine erschwerte Nasenatmung durch eine Schleimhautanschwellung (Entzündungen, Schnupfen, Allergien, anatomische Veränderungen z. B. Nasenpolypen)
- vergrößerte Weichteile (Zungengrund, Gaumen- oder Rachenmandeln, Gaumenzäpfchen)
- Kieferfehlstellungen (z. B. Überbiss)
- eine geschwächte Muskultur der oberen Atemwege (tritt häufig im Alter oder nach Einnahme von Schlafmittel ein)
- Alkoholkonsum
- Rauchen
- Übergewicht
Forschungsergebnisse der deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin zeigen, dass Schnarchen alters- sowie geschlechtsabhängig ist. Ab dem mittleren Lebensalter tritt das nächtliche Schnarchen immer häufiger auf.
Wie äußert sich Schnarchen?
Neben den klassischen, hörbaren Geräuschen kann sich Schnarchen auch in Form von Ein- und Durchschlafstörungen äußern. Ebenso wie Kopfschmerzen und einem ausgetrockneten Mund. Auch Leistungs- und Konzentrationsschwächen können durch den gestörten Nachtschlaf auftreten. Betroffene fühlen sich untertags zudem häufig müde. Die nächtlichen Schlafprobleme und dessen Folgen gelten als erstes Zeichen, dass es sich nicht mehr nur um ein einfaches Schnarchen handelt. Sie sollten als ernst zunehmende Anzeichen für eine obstruktive Schlafapnoe wahrgenommen und entsprechend behandelt werden.
Wie wird Schnarchen therapiert?
Da Schnarchen an sich nicht als medizinische Erkrankung erfasst wird, ist auch keine medizinische Behandlung per se nötig – außer sie wird von dem Betroffenen gewünscht. Doch häufig führen die nächtlichen Atemgeräusche zu einem gestörten Schlaf – auch beim Partner und können durch einfache Maßnahmen z. BB dem Schrägstellen des Bettes, bereits verbessert werden. Allerdings sollte eine obstruktive Schlafapnoe, welche im Zuge des Schnarchens entstehen kann, stets medizinisch behandelt werden.
Der Verzicht auf Schlafmittel, Alkohol und Nikotin kann sich bereits positiv auf die Linderung der störenden, nächtlichen Atemgeräusche auswirken. Schlafexperten raten ebenso zur Einhaltung eines regelmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus sowie einer stabilen und gesunden Schlafhygiene. Wer stark übergewichtig ist, kann durch eine Gewichtsreduktion dem Schnarchen entgegenwirken. Ebenso kann es ratsam sein, die Mundbodenmuskulatur zu stärken. Betroffene greifen auch häufig auf eine Schnarchspange zurück. Durch die Schienung des Gaumensegels sollen Schnarchgeräusche vorgebeugt werden. Auch die Vermeidung der Rückenlage im Schlaf kann zu einer Verbesserung des Schnarchens beitragen.
Die Vorteile des Schrägschlaf-Prinzips
Beim Schrägschlaf-Konzept wird die komplette Bettfläche bis zu fünf Grad schräg gestellt. Durch die Schrägschlaf-Therapie kommt es nachweislich zu einer besseren Durchblutung und Lymphzirkulation. Auch die Entgiftung des glymphatischen Systems wird zusätzlich unterstützt. Das Schrägschlafen bringt auch zahlreiche weitere Vorteile für die Körperstruktur mit sich.
Durch die leichte Schrägstellung kann der Körper wieder der Schwerkraft ausgesetzt werden. Ebenso werden durch das Schrägliegen Faszien, Bänder, Muskeln und Sehnen gestärkt. Auch einer Degeneration der Wirbelsäule sowie des Bindegewebes wird vorgebeugt. Durch das Schrägschlafen können auch Symptome des Restless Leg Syndroms gelindert werden. Zudem kann der Schlaf in Schräglage ebenfalls unterstützend bei einer schlechten Körperhaltung wirken.
Schlafbezogene Atemstörungen, wie Schnarchen oder die obstruktive Schlafapnoe gelten als Risikofaktoren für Krankheiten die aufgrund von Sauerstoffmangel während des Schlafes entstehen können. Die Schrägstellung des Bettes kann dabei helfen die Atemwege zu öffnen bzw. offen zu halten. Ebenso kann durch das Schrägschlafen eine Verbesserung des Schnarchens erzielt werden, sowie die Sauerstoffversorgung des Gehirns.
CPAP Überdruckatmung und operative Therapien
Zwar führen CPAP Masken in den meisten Fällen zu einer Beseitigung des Schnarchens, kommen jedoch aufgrund der möglichen Nebenwirkungen und der hohen Kosten nur selten zum Einsatz. Operative Methoden sollten stets gut abgewogen werden.