Nahezu jedes zweite Kind im Alter zwischen 7 und 14 Jahren hat sich aufgrund von Bewegungsmangel, langem Sitzen, zu schweren oder falschen Schultaschen oder ungeeigneten Stühlen eine falsche Körperhaltung angewöhnt. Bei Kindern im Alter von 11 bis 17 Jahren führen diese Faktoren bei jedem fünften Kind mindestens einmal pro Woche zu Rückenschmerzen.
Um Rückenschmerzen und Haltungsschäden im Kindes- bzw. Teenageralter vorzubeugen gibt es einfache Maßnahmen.
Mehr Bewegung anstatt sitzen
- Um eine gesunde Entwicklung der Kinder zu gewährleisten, sind mindestens 2 Stunden Bewegung pro Tag erforderlich.
- Die Beweglichkeit und Koordination wird durch beispielsweise Herumtoben am Spielplatz, Fahrradfahren, Wandern mit der Familie, oder Fußballspielen gefördert.
- Denken Sie daran ein Vorbild für Ihre Kinder zu sein und erledigen Sie Ihre Dinge wenn möglich zu Fuß.
Richtiges Sitzen
- Der Arbeitsplatz im Kinderzimmer sollte mit dem Kind mitwachsen. Daher sollten Sie beim Kauf eines Schreibtisches und Stuhles darauf achten, dass sich diese in der Höhe leicht und einfach verstellen lassen.
- Die Aufrichtung der Wirbelsäule wird durch eine leicht schräge Tischplatte begünstigt.
- Beim Schreibtischstuhl sollte ein bewegtes und sicheres Sitzen möglich sein. Die Rückenlehne sollte flexibel und der Sitz kippbar sein.
- Die Füße sollten beim Sitzen fest auf dem Boden stehen und die Hüfte und Knie dabei einen 90 Grad Winkel bilden.
- Sollte es nicht möglich sein, die Füße fest auf den Boden zu stellen, kann ein Fußbrett Ausgleich schaffen.
Rückenübungen die für mehr Beweglichkeit sorgen, die Rücken- und Po-Muskulatur stärken und zudem auch Spaß machen
Auf und nieder: Für diese Übung benötigt Ihr Kind eine Gymnastikmatte oder eine weiche Unterlage. Ihr Kind kniet sich gerade auf den Boden und nimmt beide Hände hoch über den Kopf. Anschließend versucht es abwechslungsweise von links nach rechts abzusitzen, bis der Po die Gymnastikmatte bzw. Unterlage berührt. Ihr Kind sollte dabei versuchen das Gleichgewicht zu behalten.
Wildes Strampeln: Bei dieser Übung kann sich Ihr Kind richtig austoben und trainiert gleichzeitig seine Bauchmuskeln. Dabei legt es sich auf den Rücken und streckt Arme und Beine in die Luft. Anschließend strampelt Ihr Kind 30 Sekunden lang mit Armen und Beinen so wild wie es nur kann. Achten Sie darauf, dass dabei der untere Rücken Ihres Kindes fest auf dem Boden aufliegt und kein Hohlkreuz entsteht.
Leidet Ihr Kind unter Rückenschmerzen lohnt es sich auch einen Gymnastikball anzuschaffen. Durch das Sitzen und Liegen auf dem Gymnastikball lässt sich der Rücken Ihres Kindes gut trainieren. Die folgende Übung bietet sich gut als Übung mit dem Gymnastikball an:
Hin und Her: Bei dieser Übung liegt Ihr Kind auf dem Rücken. Die Arme liegen dabei links und rechts mit den Handflächen nach unten auf dem Boden. Nun legt Ihr Kind die Fersen ganz oben auf den Gymnastikball und hebt den Rücken an. Dabei bilden die Beine und der Oberkörper eine gerade Linie. Der Po ist dabei ständig angespannt. Als nächstes zieht Ihr Kind die Beine an und rollt den Ball zu sich. Dabei liegen die Füße mit der Sohle auf dem Ball auf. Jetzt streckt Ihr Kind ein Bein aus und versucht diese Position für 10 Sekunden zu halten. Anschließend legt es das Bein wieder zurück auf den Ball und rollt wieder zurück in die Anfangsposition. Das ganze sollte 8 Mal wiederholt werden. Durch dieses „Hin und Her“ werden die untere Rückenmuskulatur und der Po gestärkt.
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