Mit September startet die Schule nach den Sommerferien wieder. Für alle Erstklässler steht mit dem Schulststart gleichzeitig auch die Auswahl der ersten Schultasche an. Doch mitunter tragen die Kleinsten bereits schwere Lasten am Rücken, mit gravierenden Folgen für den sensiblen Kinderrücken! Dabei sind die Schultaschen oftmals mit Heften und Bücher gefüllt, die für den Unterricht gar nicht nötig wären.
Erste Anzeichen einer Überbelastung
Gesundheitsexperten raten, dass das Gewicht der Schultasche maximal 10 % des Körpergewichts des Kindes betragen darf. Angenommen Ihr Kind wiegt 20 Kilo, so würde dies bedeuten, dass der Schulranzen nicht mehr als zwei Kilo schwer sein sollte. Achten Sie auch auf die Haltung Ihres Kindes: steht Ihr Kind beim Tragen der Schultasche gerade? Neigt sich der Oberkörper aufgrund der zu hohen Lasten unnatürlich weit nach vorne oder hinten? Kann Ihr Kind die Schultasche ohne Mühen alleine anziehen?
Die ersten Haltungsschäden bei Kindern lassen sich jedoch nicht nur auf die überfüllten und zu schweren Schultaschen zurückführen, sondern auch auf eine unergonomische Sitzhaltung im Schulalltag sowie einem Mangel an Bewegung und mitunter auch Übergewicht.
Worauf sollte man beim Kauf des Schulranzens achten?
Die kindliche Wirbelsäule steckt noch mitten im Entwicklungsprozess. Überbelastungen können dabei zu Haltungsschäden und Rückenschmerzen führen. Um dies zu vermeiden, gilt es bereits beim Kauf des Schulranzens folgende Kriterien zu beachten:
- Das Eigengewicht der Schultasche sollte im Leerzustand nicht mehr als ein Kilo betragen.
- Die Träger sollten breit genug, stufenlos verstellbar und gepolstert sein. So lässt sich das Gewicht besser verteilen. Zu lange Gurte fördern, durch das tiefe Hängen der Tasche, eine Hohlkreuz-Bildung und tragen langfristig zu Haltungsschäden bei.
- Die Trägerbreite sollte mindestens vier Zentimeter, der Haltegriff mindestens acht Zentimeter betragen.
- Das Maximalgewicht der Schultasche ist abhängig von Größe und Gewicht des Kindes, sollte jedoch maximal 10 % des Kindergewichtes ausmachen.
- Zum Rücken hin sollte die Tasche gepolstert sein, dicht anliegen und generell über eine stabile Form verfügen.
Worauf sollte man beim Packen des Schulranzens achten?
Packen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind am besten bereits am Vorabend die Schultasche. So haben Sie genügend Zeit und vermeiden stressige Situationen am frühen Morgen. Achten Sie dabei darauf, dass Sie nur jene Hefte und Bücher einpacken, die am nächsten Tag auch tatsächlich benötigt werden. Schwere Bücher verstauen Sie am besten dabei am Rücken. Achten Sie generell auf eine gute Verteilung des Gewichts.
Tipps für einen gesunden Kinderücken
Langes und falsches Sitzen, aber auch zu wenig Bewegung, überfüllte Schulranzen und falsche Schlafunterlagen führen zu Rückenschmerzen und Fehlhaltungen. Mit bereits einfachen Maßnahmen und Übungen können diesen Effekten vorgebeugt werden.
- Kinder sollten sich mindestens zwei Stunden am Tag bewegen – am besten draußen an der frischen Luft.
- Herumtoben auf dem Spielplatz, Fahrradfahren, Ballspielen etc. fördern nicht nur die Beweglichkeit, sondern auch die Koordination der Kinder.
- Achten Sie darauf, dass der Schreibtisch und Stuhl stets zur Körpergröße des Kindes passen. Ergonomisches Sitzen ist ein entscheidendes Kriterium, um Rückenschmerzen vorzubeugen.
- Eine leicht schräge Tischplatte begünstigt ein gerades Sitzen.
- Im Sitzen sollte Ihr Kind mit beiden Füßen fest auf dem Boden stehen können. Knie und Hüfte bilden dabei einen 90° Winkel. Sollte Ihr Kind den Boden nicht ganz erreichen können, kann ein Fußbrett Abhilfe schaffen.
- Leidet Ihr Kind bereits unter Rückenschmerzen, so bietet sich auch das Sitzen auf einem Gymnastikball an. Die Rückenmuskulatur wird dabei gestärkt und trainiert.
Worauf können Eltern zusätzlich achten?
Als Eltern sind Sie stets ein Vorbild für Ihr Kind. Gesundheitsexperten raten daher, erledigen Sie selbst so viele Aufgaben wie möglich zu Fuß. Damit Kinder sich nach einem aktiven Tag gut erholen können, empfiehlt es sich auch bei der Bettausstattung auf eine orthopädische Wirkungsweise zu achten. Im Liegen sollte die Wirbelsäule Ihres Kindes ebenfalls nicht falsch belastet, sondern entlastet werden. Bandscheiben und Wirbelsäule benötigen nachts die Möglichkeit, sich ausreichend zu erholen und zu regenerieren. Achten Sie zudem darauf, dass die Kissenhöhe zum Kind passt. Ein zu hohes oder zu flaches Kissen kann Nackenverspannungen begünstigen. Im ausgesuchten Fachhandel finden Sie passende Kinderkissen. Achten Sie vorzugsweise auf natürliche Materialen.
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