Was der Volksmund schon lange rät, haben deutsche Wissenschaftler nun bewiesen: wer vor schwierigen Aufgaben oder Entscheidungen steht, sollte drüber schlafen, die Lösung lässt sich anschließend tatsächlich leichter finden.
Der deutsche Neurowissenschaftler sowie Schlaf- und Gedächtnisforscher Jan Born, der derzeit den Lehrstuhl für Medizinische Psychologie in Tübingen innehat, hat in seiner Zeit als Professor für Neuroendokrinologie an der Universität zu Lübeck gemeinsam mit seinem Team in einer Schlafforschung Studienteilnehmern Zahlenreihen vorgelegt, in denen eine verborgene Struktur aufgefunden werden sollte.
Es wurden drei Gruppen gebildet:
Jene Gruppe, die eine Nacht über die Aufgabe schlafen durfte, hat doppelt so viele Lösungen entdeckt, wie jene Gruppe, die sich ohne Schlaf ein zweites Mal bzw. jene Gruppe, die sich am Morgen und acht Stunden später nochmals an die Aufgabe gesetzt hat. Und dies, obwohl sie nicht übermüdet war.
Die Erklärung dafür liegt in der Struktur des menschlichen Gedächtnisses. Wie Jan Born erklärt: “Neue Eindrücke, Erfahrungen und Gelerntes werden zunächst im Hippocampus zwischengespeichert, im Schlaf reaktiviert und anschließend als neuronales Impulsmuster an die Hirnrinde gesendet. Hier wird das neue Wissen dann mit dem Langzeitgedächtnis verknüpft.“
Diese Neuorganisation frischer Gedächtnisinhalte führt Born zu der Schlussfolgerung, dass die Probleme des Vortags nach dem Aufwachen klarer erscheinen und eine Lösung leichter gefunden werden kann.
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