Lange Zeit waren sich Wissenschaftler uneinig darüber, ob und wie der Vollmond den Schlaf beeinflusst. Erst die Datenanalyse eines Schweizer Forscherteams vom Zentrum für Chronobiologie der Universitäten Psychiatrischer Kliniken Basel brachte neue Erkenntnisse dazu.
In einem Datenvergleich bereits vergangener Schlafstudien mit den Mondphasen gelang es den Forschern zu beweisen, dass Schlafveränderungen messbar sind. Die Studie von Christian Cajochen und seinem Team zeigte, dass in Vollmondnächten der Schlaf wesentlich kürzer und schlechter ausfiel, als in anderen Nächten. Mitunter ein Grund für den schlechteren Schlaf, waren laut ihren Erkenntnissen auch die Hormone.
Auf Basis alter Studien wurde unter dem Aspekt der Berücksichtigung der Mondphasen der Schlaf-Wach-Rhythmus nochmals genauer betrachtet. Die Auswertung ergab, dass die Versuchspersonen in einer Vollmondnacht rund fünf Minuten länger benötigten, um einzuschlafen und auch angaben, schlechter geschlafen zu haben. Die Forscher konnten zudem nachweisen, dass der Melatonin-Spiegel bei Vollmond geringer war, als normal und auch die Länge der Tiefschlafphasen abnahm.
Stimmung und Mondphase
Es ist nicht ausgeschlossen, dass der Mond auch andere Aspekte unseres Verhaltens wie beispielsweise die Stimmung oder die geistige Leistung beeinflusst. Wenn Sie sich heute irgendwie streitlustig oder unruhig fühlen, könnte das auch am Mond liegen. Im Juli wird der Vollmond traditionell auch als „Donnermond“ bezeichnet, da er meist zwischen Gewittern liegt. Zudem tendieren viele dazu, häufiger zu streiten, als sonst.
Quelle: Fachzeitschrift „Current Biology“, Forschungsleiter Christian Cajochen vom Zentrum für Chronobiologie der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel/ „Evidence that the Lunar Cycle Influences Human Sleep“ von Christian Cajochen et al., erschienen am 25. Juli 2013.