Wie jedes Jahr wird der 21. Juni auch heuer im deutschsprachigen Raum als “Tag des Schlafes” begangen. Vor 21 Jahren vom gleichnamigen Verein ins Leben gerufen, hat diese Initiative zur Bewusstseinserhöhung zum Thema Schlaf nicht an Relevanz verloren.
So sehr einige sich wünschen würden, ihre gesamte Zeit bei vollem Bewusstsein nutzen zu können – dass der Mensch zum Schlaf bestimmt ist, lässt sich nicht verleugnen. Ohne ihn könnten wir uns nicht Nacht für Nacht psychisch und physisch erholen, wichtige physiologische Prozesse könnten nicht ablaufen, und wir würden schlicht und einfach ganz ohne ihn nicht lange überleben. Umso schlimmer also, dass schätzungsweise 80 % der Erwachsenen in Deutschland zumindest einmal an Schlafstörungen leiden. Etwa ein Siebtel davon sollte behandelt werden, je nachdem um welche Form der Schlafstörung es sich handelt. Hierbei gilt es nämlich, eine Vielzahl an verschiedenen Kategorien zu unterscheiden.
Temporäre oder chronische Schlafstörungen
Ist man verkühlt und leidet z. B. unter einer verstopften Nase, oder hat man bei der Arbeit aufgrund einer Deadline gerade besonders viel Stress, kann es schon mal vorkommen, dass man vorübergehend ein paar Nächte lang nicht gut schläft. Solche Phasen sind in der Regel unbedenklich und lösen sich von selbst wieder auf.
“Echte” Schlafstörungen sind diejenigen, die über mindestens drei Wochen lang andauern. Weil die möglichen Gründe dafür mannigfaltig sind, sollte unbedingt eine medizinische Ursachensuche durch den Hausarzt vorgenommen werden, da das Problem z. B. auf organischer Ebene verursacht werden kann.
Sollten keine konkreten psychischen oder physischen Ursachen zugrunde liegen, können Sie neben dem Arztbesuch auch selbst gegen Ihre Schlafprobleme aktiv werden. Grundvoraussetzung muss eine gesunde Schlafhygiene sein, also das Einhalten bestimmter Regeln, die regelmäßig und konsequent beachtet werden. Hier haben wir fünf solche Tipps für Sie zusammengetragen:
- Ein regelmäßiger Rhythmus ist das A & O: Stehen Sie auch an Wochenenden zu annähernd selber Zeit auf wie unter der Woche, um die innere Uhr nicht zu irritieren. Sieben bis neun Stunden Schlaf gelten für den durchschnittlichen Erwachsenen als offizielle Idealdauer.
- Sorgen Sie in Ihrem Schlafzimmer für die richtigen Grundvoraussetzungen: Das bedeutet die optimale Raumtemperatur von 18-22° Celsius, ein gutes orthopädisch korrektes Schlafsystem sowie passende Kissen, angenehme Decken und genügend Dunkelheit und Stille.
- Koffein hilft Millionen von Menschen am Morgen dabei, in die Gänge zu kommen – will man nachts verlässlich gut schlummern, sollte man die Tasse aber spätestens zum frühen Nachmittag beiseite stellen. Auch der abendliche Alkoholkonsum sollte gering bleiben – zwar kann das Einschlafen nach mehreren Gläsern leichter fallen, das Durchschlafen wird aber dadurch erschwert, man wacht am nächsten Tag nicht ideal erholt auf.
- Körperliche Bewegung dient nicht nur der Kräftigung, sondern hilft auch beim Abbau körperlicher und psychischer Anspannungen, ist so also auch dem Schlaf förderlich. Am späten Abend sollte jedoch auf anstrengenden Sport verzichtet werden, um den Organismus entspannt herunterfahren zu können.
- Wenn es vor allem das Grübeln, Stress und Sorgen sind, die Sie um den Schlaf bringen, kann ein Schlaftagebuch helfen: Halten Sie dafür neben dem Bett ein Notizbuch bereit, in dem Sie bei Bedarf alles festhalten, das Ihnen in den Sinn kommt. Haben Sie diese rotierenden Gedanken loslassen und zu Papier bringen können, fällt es Ihrem Geist leichter, zu entspannen – und einzuschlafen.