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Die Teile 1 und 2 meines Gesprächs mit „Leben & erziehen“ behandelten das Warum und den Inhalt von Träumen in der Schwangerschaft, im dritten und letzten Teil sprechen wir kurz über die Funktion der Träume.
Welche Funktion haben solche Träume?
Welche Funktion Träume aus wissenschaftlicher Sicht tatsächlich haben, ist nach wie vor ungelöst. Trotzdem kann es sinnvoll sein, die Trauminhalte zu analysieren. Sicher ist, dass Träume dazu dienen, Erlebtes im Gehirn zu konsolidieren, Emotionen zusammen zu führen und zu festigen. Die nächtlichen „Bilder im Kopf“ sind also ein aktiver und wichtiger Prozess für unser Gedächtnis. Im Grunde genommen sind Träume also zur Verarbeitung von psychischem Stress und von unbewussten Ängsten ganz wichtig und positiv.
Da sich eine Schwangere in einem kompletten Umstrukturierungsprozess befindet, sind die Träume besonders intensiv und nachhaltig. Da man hauptsächlich in verschlüsselten Traumbildern träumt, verursachen Träume auch immer Emotionen, Gefühle und bei negativem Inhalt auch Angst. Für Sigmund Freud war zum Beispiel jeder Traum Wunscherfüllung und Hüter des Schlafs, um Impulse zu kontrollieren. Der Schweizer Psychologe Carl Gustav Jung gelangte bei seinen Forschungen zur Traumdeutung zur Erkenntnis, dass das Unbewusste als schöpferische Kraft der Seele anzusehen sei. Das heißt, wir können im Traum viel mehr und bessere Kreativitätslösungen finden, was wiederum gut für die Selbstentwicklung und das Selbstbewusstsein ist.
Sind Ihnen dazu irgendwelche Studien bekannt?
Leider befassen sich wenige wissenschaftliche Studien mit Träumen von Schwangeren, in denen physiologische als auch psychologische Faktoren gleichzeitig berücksichtigt wurden. Auf der einen Seite ist der Aufwand für Ableitungen über ganze Nächte extrem hoch, auf der anderen Seite sind Albträume bei Schlaflaboruntersuchungen selten.
Allerdings gibt es viele Erfahrungsberichte über Trauminhalte in Form von Traumtagebüchern oder anderen Aufzeichnungen. Es gibt auch einige sehr interessante Bücher zu diesem Thema – zum Beispiel „Träume in der Schwangerschaft“ von Eileen Stukane. Das Verblüffende sind dabei sowohl die inhaltlichen Übereinstimmungen und deren persönliche, subjektive Bedeutung.
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Quelle: Redaktion – Einfach gesund schlafen