Höherer Energieaufwand:
Bei den Grundübungen werden, unter Einbezug der größten Muskeln, viele Körperpartien gleichzeitig trainiert. Alle dabei beanspruchten Muskeln benötigen ein gewisses Maß an Energie. Wenn zum Beispiel Kreuzheben und Beincurls miteinander verglichen werden, wird schnell klar, dass zwar beide Übungen den hinteren Oberschenkelmuskel beanspruchen, beim Kreuzheben jedoch zusätzlich noch der Po, der Rücken, der Bizeps, die Schultern, die Unterarme und die gesamte Körpermitte trainiert werden. Es wird mehr Blut in die Muskeln gepumpt und auch der Puls steigt an. Das Training ist intensiver, was sich auch positiv auf den „Nachbrenneffekt“ auswirken wird. Dieser lässt sich kurz folgendermaßen erklären: Der Organismus benötigt Stunden und teilweise Tage nach dem Training zusätzliche Energie, um die Energielieferanten ATP (Adenosintriphosphat) und Kreatinphosphat sowie Hämoglobin und das Muskelproteins Myoglobin zu bilden. Das Nervensystem und der Stoffwechsel müssen sich regenerieren und es kommt zum Abtransport und der Verwertung von angefallenen Stoffwechselprodukten. Proteine werden zu Aminosäureverbindungen umgewandelt und in den Zellen kommt es Neubildung von Proteinen (Eiweißsynthese). Auch die erhöhte Muskelspannung trägt zum erhöhten Energiebedarf bei.
Zeitersparnis und Sicherung des muskulären Gleichgewichts:
Isolationsübungen trainieren gezielt einen Muskel. Wenn ein Trainingsplan sehr viele Isolationsübungen enthält, steigt die Trainingsdauer automatisch an, um alle Muskeln ausgeglichen zu trainieren. Liegt der Schwerpunkt allerdings auf Verbundübungen, können viele Muskeln gleichzeitig gereizt werden. Ein weiter Vorteil ist, dass mit Grundübungen muskulären Dysbalancen vorgebeugt wird. Die großen Muskelgruppen werden von den kleineren beim Kraftaufwand unterstützt und damit automatisch mittrainiert, – der ganze Körper muss arbeiten und ausbalanciert werden. Das fördert gleichzeitig die Koordinationsfähigkeit. Die Übungen sind den Bewegungen des Alltags ähnlicher, was die Alltagstauglichkeit erhöht.
Kräftigung der Körpermitte:
Verbundübungen fordern ein hohes Maß an Stabilisation. Isolationsübungen werden oft an Kraftmaschinen und/oder mit bestimmten Hilfsmitteln durchgeführt. Der Körper wird quasi gestützt, was speziell für Trainingseinsteiger ein Vorteil ist, da dadurch Verletzungen vorgebeugt wird. Für einen langfristigen Trainingserfolg sollten die wichtigsten Grundübungen jedoch auch bei Beginnern im Trainingsplan Platz finden. Zur Schulung der Koordination am besten, ohne oder mit wenig Gewicht, um die korrekten Bewegungsabläufe zu erlernen. Wenn zum Beispiel die klassischen Kniebeuge und das Training an der Beinbeugemaschine im Fitnessstudio verglichen werden, wird deutlich wo der Unterschied liegt. Exakt ausgeführte Kniebeugen setzen einen graden Rücken voraus. Bauch und Rückenmuskulatur ist angespannt und die Fersen fest auf dem Boden gedrückt, damit die Kraft gleichmäßig auf beide Beine verteilt wird. Im Gegensatz dazu steht, dass der Bewegungsablauf bei der Beinbeugemaschine bereits vorgegeben ist. Außerdem wird diese Übung im Sitzen ausgeführt, was dazu führt, dass Rücken und Bauchmuskulatur weniger beansprucht werden. Eine starke Körpermitte ist für die Gesundheit und Körperhaltung sehr wichtig. Rückenschmerzen können so bekämpft bzw. vorgebeugt werden.
Optimierung des Hormonhaushaltes:
Krafttraining im Allgemeinen steht in einem engen Zusammenhang zum menschlichen Hormonhaushalt. Da komplexe Grundübungen mehr Muskelfasern beanspruchen, als Isolationsübungen, kann vereinfacht gesagt werden, dass auch die Ausschüttung bestimmter Hormone höher ist, speziell die der wachstumsfördernden (anabol wirkenden) Hormone. Das bekannteste ist sicher Testosteron, welches den Muskelaufbau unterstützt und die Regeneration beschleunigt. Außerdem wird das Risiko für Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen vermindert. Wachstumshormone (z.B. Testosteron und HGH) haben auch eine fettreduzierende und verjüngende Wirkung. Verschiedenen Studien kamen zu dem Schluss, dass ein intensives Krafttraining mit 8 – 10 Wiederholungen und Satzpausen von max. einer Minute die HGH-Ausschüttung ankurbelt.
Ein optimierter Hormonhaushalt wirkt sich positiv auf den Insulin- und Cortisolspiegel aus, das heißt das Stresslevel sinkt und die Blutzuckerwerte optimieren sich. Das alles hat zur Folge, dass der Muskelaufbau, das Immunsystem und der Schlaf-Wach-Rhythmus sich verbessern.
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