Nach einem Unfall mit Verdacht auf ein Schleudertrauma sollte umgehend ein Arzt konsultiert werden. Die Diagnose eines Schleudertraumas basiert in erster Linie auf einem Gespräch mit dem Betroffenen. Der behandelnde Arzt lässt sich den genauen Unfallhergang und die Symptome schildern und wird eine körperliche Untersuchung beim Patienten vornehmen. Üblicherweise wird die Halswirbelsäule geröntgt, um eine Verletzung der Wirbelkörper ausschließen zu können. Für die Diagnose von Knochen- und akuten Weichteilverletzungen werden in Einzelfällen auch Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) angewendet. Zusätzlich können neurologische Untersuchungen notwendig sein, falls durch den Unfall Nerven verletzt wurden.
Behandlung
Die Therapie eines Schleudertraumas ist abhängig vom Schweregrad der Verletzungen. Wenn kein ernster Befund vorliegt, erfolgt eine symptomatische Behandlung, das heißt, die auftretenden Schmerzen werden gemildert. Falls der Patient von einem höheren Schweregrad des Schleudertraumas betroffen ist, werden weitere Behandlungsmaßnahmen, zum Beispiel Physiotherapie, notwendig. Die manuelle Therapie ist speziell bei der Verletzung von Nervenrezeptoren sehr vielsprechend, darf jedoch in der akuten Krankheitsphase nicht angewandt werden. Operationen werden nur in Ausnahmefällen durchgeführt.
Schmerzbehandlung
Die Schmerzen und Entzündungen werden in der Regel mit Nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) behandelt. Die Medikamente sollten jedoch nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Nach maximal vier Wochen gilt ein Schleudertrauma im Normalfall als geheilt. Schmerzmildernde Medikamente dürfen nicht über diesen Zeitraum hinaus angewendet werden. Bei chronischen Schmerzen verordnen Ärzte örtliche Betäubungsmittel, welche in den Muskel injiziert werden. Außerdem werden muskelentspannende Medikamente eingesetzt.
Physikalische Behandlung
Physikalische Therapiemethoden sind:
- Krankengymnastik / Bewegungstherapie
- Massagen
- Akupunktur
- Wärme- und Kältetherapien
- Mobilisationsübungen
- Elektrotherapie
Diese Maßnahmen eignen sich zur Schmerzlinderung und wirken Schonhaltungen entgegen, die es unbedingt zu vermeiden gilt, da sie die Heilungsdauer verlängern. Mobilisierungsübungen (Osteopathie, Chiropraktik), während der akuten Schmerzphase erhöhen die Gefahr einer erneuten Verletzung und sollten daher erst nach ein paar Tagen Schonung begonnen werden.
Die Heilung eines leichteren Schleudertraumas verzögert sich nachweislich, wenn der Betroffene eine Halskrause trägt und/oder sich über eine längere Zeit schont. In der Vergangenheit wurden Halskrausen häufig für die Ruhigstellung des Kopfes und der Halswirbelsäule eingesetzt. Heute wissen die Mediziner, dass eine längere Ruhigstellung nur in Ausnahmefällen zweckmäßig ist. Beispiele für solche Ausnahmen sind zum einen akute Weichteilzerrungen und zum anderen Instabilität der Wirbelsäule und/oder Knochenverletzungen. Falls keine schwerwiegenderen Verletzungen vorliegen, können und sollten die Alltagsaktivitäten, nach ein paar Ruhetagen, wieder aufgenommen werden.
Entspannung und Schlaf
Zur ganzheitlichen Therapie eines Schleudertraumas gehören auch Entspannungsübungen sowie ausreichend und gesunder Schlaf. Schlafmangel und Stress zählen darüber hinaus auch zu den Risikofaktoren, die ein chronisches Schleudertrauma begünstigen.
Zur Entspannung und damit zur mentalen Genesung eignen sich beispielsweise Meditationen, Muskelentspannungsverfahren und sanfte Yoga-Varianten.
Falls die Beschwerden über einen längeren Zeitraum andauern und eine hohe psychische Belastung vorliegt, kann sich eine Physiotherapie positiv auf den Heilungsprozess auswirken.
Beim Schleudertrauma werden die Strukturen der Halswirbelsäule verletzt. Der vorangegangene Unfall löst im Körper Stresssymptome und Anspannungszustände aus. Die beste Medizin und damit ein wichtigster Schlüsselfaktor zur Heilung eines Schleudertraumas ist der Schlaf. Ab der ersten Nacht, nach dem Ereignis, beginnt der Organismus damit, seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren, verletzte Strukturen zu reparieren sowie die entstandene Stressbelastung zu minimieren. Vorausgesetzt der Patient schläft ausreichend und gesund, das heißt orthopädisch korrekt.
Das SAMINA Schlafsystem unterstützt eine optimale Regeneration der verletzten Strukturen und berücksichtigt die individuellen Bedürfnisse der Schleudertrauma- Patienten. Die Schlafunterlage und das Nackenkissen werden optimal auf den Schläfer abgestimmt, so dass die geschädigten Strukturen der Halswirbelsäule heilen können. Fehlhaltungen während des Schlafens werden vermieden und Verspannungen minimiert. Die verschiedenen Nackenstützkissen wurden in enger Zusammenarbeit mit Spezialisten aus dem Bereich der Schlafmedizin und Orthopädie unter der Leitung von Prof. Dr. med. h.c. Günther W. Amann-Jennson entwickelt. Besonders erwähnenswert ist hier das SoundLife Sleep System®, ein orthopädisches Kissen von SAMINA, das kombiniert mit speziell konzipierter MusikMedizin die Selbstheilungskräfte positiv beeinflusst. Die Lokosana® Erdungsauflage unterstützt die Genesung zusätzlich.
Behandlung eines chronischen Schleudertraumas
Etwa 15 Prozent aller Betroffenen leiden ein halbes Jahr nach dem Unfall immer noch unter Schmerzen. Die Therapie dieses sogenannte chronische Schleudertrauma bedarf einer speziellen Ursachenforschung und einer vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen dem Patienten und dem behandelnden Arzt.
Folgende, beeinflussbare Risikofaktoren können die Entstehung eines chronischen Schleudertraumas begünstigen:
- Beweglichkeitsstörungen der Halswirbelsäule vor dem Unfall
- schlecht ausgebildete Nackenmuskulatur
- Schlafstörungen
- Psychische Erkrankungen (Depressionen oder Angstzustände)
- Vorerkrankungen der Wirbelsäule z.B. Arthrose
- hohe Stressbelastung
- individuelle Verarbeitung des Unfallgeschehens sowie der Schmerzbewältigung
- Schonhaltungen
Der Arzt sollte diese Risikofaktoren beachten und gemeinsam mit dem Patienten weitestgehend positiv beeinflussen, um die Beschwerden des Schleudertraumas dauerhaft zu lindern.
Prävention
Die beste Vorbeugung eines Schleudertraumas ist natürlich, Unfälle möglichst zu vermeiden. Im Auto sind korrekt eingestellte Kopfstützen äußerst wichtig, da sich damit die Auswirkungen eines Auffahrunfalls mildern lassen. Darüber hinaus übernimmt die Rücken- und Nackenmuskulatur eine wichtige Aufgabe beim Schutz vor Verletzungen. Diese Muskeln sollten daher ausgeglichen trainiert werden.
Zur Prävention eines chronischen Schleudertraumas ist die positive Beeinflussung der Risikofakturen wichtig. Das Augenmerk liegt hierbei besonders auf der ganzheitlichen Behandlung von Schlafstörungen, denn gesunder Schlaf ist einer der wichtigsten Faktoren für einen gesunden Körper und Geist.
Quellen:
https://www.beobachter.ch/gesundheit/krankheit/schleudertrauma
https://www.schmerzhilfe.de/schleudertrauma/
https://www.lifeline.de/krankheiten/schleudertrauma-id124398.html
https://www.merkur.de/leben/gesundheit/schlaf-hilft-beim-verarbeiten-traumatischer-erlebnisse-und-stress-sagen-forscher-zr-7112798.html
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