Die Sonne ist für den menschlichen Organismus lebenswichtig. Menschen können ohne Sonnenstrahlen nicht existieren, denn sie sind die Voraussetzung zur Produktion des lebensnotwendigen Vitamin D. Natürliches Licht ist außerdem der Taktgeber für den Tag-Nacht-Rhythmus und es verbessert nachweislich die Stimmungslage. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigten, dass in der menschlichen Haut, wenn sie genug Sonnenlicht aufnimmt, Endorphine (Glückshormone) ausgeschüttet werden.
In den letzten Jahren wurde leider eine regelrechte „Hetz-Kampagne“ gegen die Sonne geführt. Die Sonne wird komplett gemieden und/oder Creme mit Lichtschutzfaktor 50 aufgetragen. Sonnen-Cremes verhindern jedoch die körpereigene Vitamin-D-Bildung. Die meisten Menschen wissen das jedoch nicht. Die Sonne gilt mittlerweile als etwas Gefährliches, obwohl sie so viele positive Effekte hat. Sie sichert das menschliche Leben und die Gesundheit. Wichtig sind nur, die richtige Sonnendosis und natürlich die Vermeidung von Sonnenbränden.
Vitamin D wird aus 7-Dehydrocholersterol mittels UV-Strahlung synthetisiert. Das „Vitamin“ ist eigentlich gar kein Vitamin ist, sondern die Vorstufe eines Hormons. Es ist fettlöslich, das heißt, Vitamin D kann im Fettgewebe gespeichert werden. Das geschieht aber nur, wenn mehr als die täglich benötigte Dosis gebildet wird. Der Hauptbedarf an Vitamin D wird durch die Eigensynthese gedeckt. Die Aufnahme über die Ernährung spielt eine untergeordnete Rolle. Die Eigenproduktion funktioniert in Mitteleuropa allerdings nur von März bis Oktober und dann vor allem in der Mittagszeit. Dann ist die Intensität der UVB-Strahlung für die Bildung des Vitamin D ausreichend. Dafür muss der Himmel allerdings wolkenarm sein und die Strahlen müssen viel „nackte“ Haut treffen. Ein Vitamin D Mangel besteht in Europa daher besonders in den Wintermonaten.
Die Wissenschaft geht davon aus, dass 60-90 Prozent der Bevölkerung besonders im Winter einen Vitamin-D-Mangel haben. Menschen mit einer dunklen Hautfarbe und ältere Menschen sind häufiger von einem Mangel an Vitamin D betroffen. In den letzten Jahren hat die Forschung um das Vitamin D bahnbrechende Ergebnisse ans Licht gebracht. Die Wirkungs- und Funktionsweise von Vitamin D im menschlichen Körper ist äußerst vielfältig und kann für die Therapie diverser Krankheiten genutzt werden. Vitamin D unterstützt bei Infektionen die Aktivierung und Reaktion der weißen Blutkörperchen und fördert zugleich die Entstehung der Abwehrzellen. Es ist unerlässlich für den Knochenaufbau im Kindesalter und für die Erhaltung der Knochendichte bei Erwachsenen. Auch für die Bildung und Stärkung der Zähne wird Vitamin D benötigt. Es hat eine Kontrollfunktion bei der Entwicklung der Zellen und es verhindert das unkontrollierte Wachstum abnormaler Zellen. Gleichzeitig ermöglicht Vitamin D die gesunde Entwicklung der Zellen in den verschiedensten Gewebearten. Zusammengefasst kann gesagt werden, viele Prozesse im Körper laufen mit einem höheren Vitamin D-Gehalt optimaler ab.
Forschungsergebnisse
Eine Verbindung zwischen der Versorgung mit Vitamin D und Demenz weist eine US-amerikanische Studie nach. Demnach haben ältere Menschen mit geringeren Mengen an Vitamin D im Blut, nachweislich ein bis zu 50 Prozent höheres Demenz,- und Alzheimerrisiko.
Einen Zusammenhang zwischen hoher Vitamin-D-Aufnahme und geringerem Brustkrebsrisiko entdeckten Wissenschaftler am Georgetown University Medical Center in den USA. Studien ergaben, dass höhere Dosen Vitamin D bei Brustkrebs-Patienten mit einer Senkung des Tumorwachstums um 75 Prozent einher gingen. Die Tumorhäufigkeit reduzierte sich um 50 Prozent.
Forschungen im UT Southwestern Medical Centers in Texas wiesen einen Zusammenhang zwischen fehlendem Sonnenlicht und erhöhtem Depressionsrisiko nach. Der Volksmund spricht häufig von einer „Winterdepression“.
Es besteht auch ein Zusammenhang zwischen Schlafstörungen und einem Mangel an Vitamin D. Die Forschungsergebnisse kommen ebenfalls aus den USA. Wissenschaftler der Louisiana State Universität haben bewiesen, dass ein Mangel an Vitamin D das Risiko von Schlafstörungen und Tagesmüdigkeit erhöht.
Der beste Weg einen möglichen Mangel an Vitamin D nachzuweisen, ist einen Bluttest beim Hausarzt durchführen zu lassen. Vorbeugend kann nur noch gesagt werden: ab und an Sonne tanken, das Leben genießen und gesund bleiben. Falls notwendig sollten zusätzlich ein Vitamin D Präparat eingenommen werden. Der Hausarzt oder Apotheker kann über die notwendige Dosierung beraten. Spätestens in den Wintermonaten ist es für alle ratsam, zusätzlich Vitamin D zuzuführen, um so Mangelerscheinungen und mögliche Langzeitschäden zu vermeiden.
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