Bisher gibt es aus wissenschaftlicher Sicht keine einheitliche und schlüssige Meinung, ob und wenn ja welchen Einfluss der Vollmond auf unseren Schlaf hat. Viele Wissenschaftler sind sogar der Meinung, dass dem nicht so ist. Zwei Studien haben jedoch unabhängig voneinander Beweise dafür entdeckt.
Die Studie eines Schweizer Forscherteams belegte, dass der Mond sehr wohl unseren Schlaf beeinflusst. Bei der Neuauswertung einer bereits abgeschlossenen Schlafstudie, bei der verschiedene Aspekte des Schlaf-Wach-Rhythmus untersucht wurden, haben die Forscher die Entdeckung gemacht, dass die Probanden bei Vollmond durchschnittlich 5 Minuten länger zum Einschlafen gebraucht und über den Verlauf der gesamten Nacht pro Person 20 Minuten weniger geschlafen hatten. Auch die Produktion des Schlafhormons Melatonin war vermindert.
Im Journal „sleep medicine“ wurde im November 2014 ein Artikel von ungarischen Forschern der Semmelweis Universität, Budapest, veröffentlicht. Auch diese Forscher haben Beweise dafür gefunden, dass ein Einfluss des Vollmondes vorhanden war: 224 Personen führten die Studie bei zu- bzw. abnehmendem Mond durch, 47 bei Vollmond und 48 bei Neumond. Um eine Verfälschung des Studienergebnisses durch Ausreißer nach unten oder oben auszuschließen, wurde zur Ermittlung nicht der Durchschnitts- sondern der Mittelwert – also jener Wert, der exakt in der Mitte liegt – herangezogen. Die Ergebnisse zeigten klar: Die Schlafeffizienz war bei Vollmond mit 74 % gegenüber 82 % sowohl bei Neu- als auch bei zu- oder abnehmendem Mond wesentlich geringer, sowie die Dauer des Tiefschlafes wesentlich kürzer: Vollmond 6 %, Neumond 9% und zu- bzw. abnehmendem Mond 11 %. Einzig die Dauer bis zum Einsetzen des REM-Schlafes war bei Vollmond höher als bei den anderen Mondphasen: der Mittelwert bei Vollmond betrug 137 Minuten, gegenüber 98 Minuten bei Neumond und 97 Minuten bei zu- bzw. abnehmendem Mond.
Dies zeigt klar, dass schlafrelevante Merkmale sehr wohl mit dem Vollmond in Verbindung stehen können.