Eine Schwangerschaft bringt viele Veränderungen. Auch beim Schlaf, der häufig zu kurz kommt. Doppelt schwerwiegend, da Frauen grundsätzlich mehr Schlaf als Männer brauchen. Erfahren Sie deshalb in diesem Beitrag ein paar hilfreiche Tipps, wie Sie auch während dieser Zeit mehr und besser schlafen können.
Das Schlafbedürfnis von Frauen ist größer als jenes der Männer. Andererseits reagieren Frauen schneller auf Schlaf störende Reize wie z.B. Lärm. Doch auch folgende Einflussfaktoren stören oftmals erheblich den Schlaf von Frauen:
- hormonelle und körperliche Veränderungen in Zusammenhang mit Menstruation, Schwangerschaft, Wechseljahren
- Mutterschaft
- erhöhter Stresspegel auf Grund von Doppel- und Mehrfachbelastungen durch Familie, Beruf, Haushalt
Schwangere Frauen haben oft Mühe, den Schlaf zu finden. Von Problemen beim Einschlafen über Beschwerden beim Drehen bis zu Rückenschmerzen – die Ursachen dafür können sehr vielfältig sein.
Schlaf in der Schwangerschaft
Zu wenig Schlaf bekommen Schwangere nicht erst, wenn das Baby auf der Welt ist. Bereits während der Schwangerschaft fällt die nächtliche Erholung oft nicht leicht. Besonders während der letzten drei Monate einer Schwangerschaft nimmt einerseits der Tiefschlaf ab und andererseits die Tendenz zum nächtlichen Aufwachen gleichzeitig zu. Aufgrund des zunehmenden Bauchumfangs kann sich die Schwangere nicht mehr so leicht umdrehen oder ihre burtwohnte Schlafhaltung einnehmen. Die Belastung insbesondere der Bandscheiben nimmt zu, weshalb nachts auftretende Rückenschmerzen häufig zu Schlafstörungen führen. Erfahren Sie hier mehr zum Thema Schlafstörungen und ihre Auswirkungen.
Rückenschmerzen vorbeugen
Ein Patentrezept für erholsamen Schlaf in der Schwangerschaft gibt es nicht. Einige Tipps können werdende Mütter aber unterstützen.
- Um Rückenproblemen vorzubeugen, hilft bereits eine Matratzenauflage, die den Auflagedruck, speziell auf die Hüften, ausgleicht. Damit fällt es Schwangeren leichter, sich zu drehen und trotzdem wird die Wirbelsäule gut unterstützt.
- Für Frauen, die trotz fortgeschrittener Schwangerschaft weiterhin gerne in Bauchlage schlafen, eignen sich sogenannte Bauchschläfer-Kissen. Sie entlasten die Halswirbelsäule und erleichtern die Atmung.
- Entlastung bringen auch Spezialkissen wie etwa das Still- und Lagerungskissen. Dadurch wird die Seitenlage noch bequemer. Immer mehr Fachleute empfehlen, während der Schwangerschaft die Seitenlage zu bevorzugen. Zu häufige Rückenlage könnte aufgrund entsprechender Studien auch einen negativen Einfluss auf das Wachstum des Fötus haben kann.
Tipps und Tricks
- Wer es mit Job und anderen Pflichten vereinbaren kann, tankt in mehreren kurzen Nickerchen, über den Tag verteilt, Energie.
- Bewegen Sie sich ausreichend an der frischen Luft und an der Sonne. Treiben Sie täglich leichten Sport (morgens oder nachmittags). Dies hilft Ihnen besser ein- und durchzuschlafen.
- Trinken Sie 8 Gläser Wasser über den Tag verteilt. Gegen Abend zunehmend weniger. Vermeiden Sie Koffein in jeder Form.
- Halten Sie Ihren Schlafraum dunkel, für nächtliche WC-Gänge sollten Sie eine gedämpfte Beleuchtung einrichten, damit das helle Licht Ihren Schlafrhythmus nicht abrupt unterbricht.
- Wenn Sie nachts wach liegen: nicht grübeln! Stehen Sie lieber auf und lesen Sie ein nettes Buch, bis Sie müde werden.
- Das erste Drittel der Schwangerschaft ist ideal, um sich ans Schlafen auf der linken Körperseite zu gewöhnen. Diese Position verbessert die Versorgung des Ungeborenen und der Gebärmutter mit Blut und Nährstoffen, die Nieren können Abfallstoffe leichter abtransportieren.
- Gegen nächtliche Fuß- oder Wadenkrämpfe hilft Magnesium. Sprechen Sie die Dosis mit Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Hebamme ab.
- Leichte, kleine Mahlzeiten am Abend entlasten Ihre Verdauung und fördern so den Schlaf.
- Falls Sie öfters unter „Aufstoßen“ oder Sodbrennen leiden – legen Sie sich 1-2 Stunden nach dem Essen nicht hin. Lagern Sie den Oberkörper durch Kissen oder Bettverstellmöglichkeiten etwas höher.
- Ein Fußbad, ein Aroma-Bad oder eine Wechseldusche entspannt vor dem Schlafengehen.
- Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Sie vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft sehr lebhafte oder bizarre Träume haben. Diese Träume reflektieren Ihre Gedanken, Gefühle und Ängste rund um Ihre Schwangerschaft und sind deshalb in diesen Phasen nicht ungewöhnlich.
Die bewährten Hilfsmittel und Gewohnheiten, welche während der Schwangerschaft entspannend wirken, sollten übrigens auch nach der Geburt beibehalten werden. Denn ist das Baby erst einmal da, werden die Mütter den verpassten Nachtschlaf auch öfters mal tagsüber nachholen müssen.
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Quelle: Redaktion – Einfach gesund schlafen