Schlafprobleme bei Kleinkindern und Babys kommen häufig vor und sind ganz normal. Trotzdem wird es nach einiger Zeit vor allem zur großen Belastung für die Eltern. Das Kind schläft jede Nacht im Elternbett, weil es sonst nicht einschläft, eine durchschlafene Nacht kommt so gut wie nie vor und meistens bestehen die Nächte nur aus lautem Geschrei. Das strapaziert nicht nur die Nerven der Eltern, viele sind auch unsicher darüber, wieviel Schlaf ihr Kind überhaupt braucht.
Dazu gibt es eine von Schlaf- und Kinderpsychologen errechnete Empfehlung:
- Neugeborene brauchen ungefähr 16 bis 18 Stunden Schlaf
- Einjährige zwischen 12 und 15 Stunden
- Ab vier Jahren reichen rund 12 Stunden
Jedoch ist dies kein Richtwert, nur eine Errechnung des Durchschnitts. Wie auch bei Erwachsenen ist das Schlafbedürfnis bei Babys und Kleinkindern sehr individuell. Es gibt also keinen Grund für die Verunsicherung der Eltern, wenn das Schlafpensum ihrer Kinder nicht in diesem Rahmen liegt.
Die Frage, die dennoch häufig aufkommt ist, wieso die Kleinen nicht durchschlafen. Das kommt daher, dass sie ganz einfach noch nicht gelernt haben, sich beim nächtlichen Aufwachen selbst zu beruhigen und dann wieder einzuschlafen. Meist besteht also kein Grund zur Sorge, beinahe alle Kleinkinder und Babys leiden von Zeit zu Zeit an diesen Durchschlafstörungen.
In einigen wenigen Fällen könnten aber gesundheitliche Aspekte mitspielen. Falls das Kind nachts sehr laut atmet, könnte dies aufgrund einer Atemwegserkrankung sein. Auch Verdauungsprobleme halten Babys nachts oft wach. Bei langanhaltenden Schlafstörungen oder Anzeichen, die auf eine Atemwegserkrankung oder Verdauungsstörung hindeuten, sollte dies auf jeden Fall ärztlich abgeklärt werden.
Nun ist klar, woher die Schlafprobleme der Kleinen kommen und wieviel Schlaf für sie eigentlich ideal wäre. Was kann man als Elternteil nun aber tun, um seinem Kind zu helfen, die ideale Menge an Schlaf zu erhalten?
Jeden Abend wiederkehrende Rituale, wie gemeinsames Zähneputzen, eine Gutenachtgeschichte oder eine warme Milch signalisieren dem Gehirn der Kleinen, dass es Zeit ist müde zu werden. Wichtig ist ebenfalls, dass die Zubettgehzeiten immer im gleichen Rahmen sind. Das hilft dabei, dass der Schlaf-Wach-Rhythmus der Kinder sich besser einpendeln kann. Viel Aktivität unter Tags ist abends ein zusätzlicher Müde-Macher. Was für viele vielleicht unglaublich klingt: bereits Kinder im Kleinkindalter beginnen abends im Bett zu grübeln und können deshalb nicht einschlafen. Darum ist es wichtig, dass Kinder nie im Streit mit den Eltern ins Bett geschickt werden, sondern dass der gesamte Prozess des ins Bett Bringens harmonisch verläuft.
Hilft all das nicht, könnten psychische Belastungen der Grund sein. Vor allem wenn die Schlafstörungen über das Kleinkindalter hinaus andauern, sollte man einen Kinderpsychologen konsultieren. Dabei ist es aber wichtig, dass die Eltern nicht in Panik geraten und die ganze Sache ruhig angehen, denn das beruhigt wiederrum ihr Kind. Schlafprobleme sind etwas ganz normales. Auch bei Kindern gilt: nicht die Symptome, sondern die Ursache muss bekämpft werden.