Zeit ist heutzutage zur Mangelware geworden. Vor allem dann, wenn es um den Schlaf geht. Dabei wäre genau dieser so wichtig für die Gesundheit – ein starkes Immunsystem benötigt genügend Schlaf. Doch wie schafft man dafür genügend Raum im Alltag?
Schlafgebote und ihr Widerspruch
Gebote dazu, wie man gesund schläft, gibt es einige. Doch manchmal widersprechen sie sich. Grund dafür ist häufig die Leistungsgesellschaft in der wir leben. So wird empfohlen, dass man jede Nacht rund acht Stunden schläft. Doch die Arbeit wird nicht weniger. Nicht selten nimmt man sie sogar noch mit nach Hause oder gar mit ins Bett. Man soll kein Smartphone mit ins Schlafzimmer nehmen, lautet ein anderes Gebot. Aber sind wir mal ehrlich, Sie haben bestimmt auch schon einmal Ihr Smartphone mit ins Bett gebracht. Nicht selten dient das Mobiltelefon auch gleichzeitig als Wecker. Der Vormitternachtsschlaf sei der wichtigste, besagt ein weiteres Gebot. Was ist aber, wenn man erst gegen 23 Uhr auf Hochtouren aufläuft und den Bio-Rhythmus einer Eule hat? All diese Schlafregeln haben also zwar auf jeden Fall ihre Berechtigung, werden aber leider viel zu selten befolgt. Gesellschaft und Medizin sind sich jedoch einig: Schlaf ist die beste Medizin und Vorsorge.
Studie: Schlaf für ein gesundes Immunsystem
Wissenschaftlern der Universität Tübingen (Lübeck/Deutschland) ist es gelungen nachzuweisen, dass sich Schlaf positiv auf das Immunsystem auswirkt. Schlaf unterstützt dabei die Arbeit der T-Zellen. Bei der T-Zelle handelt es sich um eine Art Wanderzelle, welche durch den Körper wandert und nach krankhaften Veränderungen, z.B. einer Virusinfektion, sucht. Durch die Aktivierung von bestimmten Eiweißmolekülen (Integrine) zerstört die T-Zelle die kranke Zelle direkt.
Forschungsbasis
Im Zuge der Studie untersuchten die Forscher Blutproben von 15 Personen. Dazu wurden diese während des Tages, in der Nacht, aber auch in einer Nacht mit Schlafentzug genommen. Die Blutprobe einer normalen Nacht enthielt dabei wesentlich mehr Integrine als jene Probe, welche in einer Nacht mit Schlafentzug genommen wurde. Bereits wenige Stunden Schlafverlust reichen aus, um die Kräfte und Wirkung der T-Zellen zu reduzieren. Fazit: Ein gesundes Immunsystem benötigt ausreichend und guten Schlaf.
Das Problem mit der Zeit
Ein Tag hat 24 Stunden. Verbringt man acht davon im Schlaf, so bleiben noch 16 Stunden Restzeit. Davon verbringen erwachsene Menschen meist mehr als die Hälfte in der Arbeit. Hinzu kommen häufig noch ein längerer An- und Retourweg, und das zu Stoßzeiten. Man verliert so täglich wertvolle Zeit, am Ende bleibt kaum mehr etwas von den 24 Stunden übrig. Freizeitaktivitäten und Familie müssen mit den restlichen Stunden gedeckt werden. Das ist eine besondere Herausforderung.
Was also tun, wenn man keine acht Stunden Schlaf hat?
Vor allem unter der Woche sind deshalb acht Stunden Schlaf für viele kaum realisierbar. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Sie zumindest auf eine gute Schlafqualität achten. So können Sie trotzdem zur nötigen Regeneration von Körper und Geist beitragen.
Tipps für einen erholsamen Schlaf
- Achten Sie besonders auf eine gesunde Bettausstattung. Dazu zählen neben einem passenden Kissen auch ein orthopädisches Bett und ein gesunder Bettinhalt.
- Schafschurwoll-Produkte tragen zu einem trocken-warmen Bettklima bei und sorgen so für ein wohliges Kuschelvergnügen.
- Gestalten Sie sich ein gemütliches Schlafzimmer, in welchem Sie sich wohlfühlen.
- Jalousien und Rollos, die gut abdunkeln, sind essenziell. Denn bereits die kleinste Lichtquelle könnte die Schlafqualität trüben.
- Das gilt auch für den Lärm. Wählen Sie deshalb das ruhigste Zimmer aus, am besten mit schallisolierenden Fenstern.
- Sorgen Sie vor dem Schlafengehen nochmals für einen Sauerstoffschub und lüften Sie Ihr Schlafzimmer gut durch.
- Eignen Sie sich eine gute Schlafhygiene an und tragen Sie so zu einem erholsamen Einschlafen bei.
- Vermeiden Sie Raum- und Luftverschmutzungen. Dazu zählen neben dem unsichtbaren Elektrosmog auch die sogenannten Indoor Pollutants.
- Sollten Sie einmal von Sorgen im Bett heimgesucht werden, so schreiben Sie diese nieder. Dadurch kann Ihr Geist besser zur Ruhe kommen.
Quelle: http://jem.rupress.org/content/216/3/517
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