Wir haben sie hinter uns gebracht, die viel diskutierte und oft als lästig und störend empfundene Zeitumstellung. Unsere Nacht vom 26. auf den 27. März ist eine Stunde kürzer gewesen, das Aufstehen um eine Stunde früher notwendig. Unsere innere Uhr und unser Körper lassen sich jedoch nicht so einfach und rasch umstellen und benötigen konsequente Schlafhygiene. Wer bereits vor der Umstellung damit begonnen hat, wenig aber stetig früher zu Bett zu gehen und dieselbe Zeit auch früher aufzustehen sowie die Beleuchtung und den Tätigkeitsgrad abends klar zurückzudrehen wird die unangenehme Übergangszeit einfacher und rascher bewältigen. Und damit den Schlafmangel samt seinen Begleiterscheinungen in Grenzen halten.
Die beiden Hormone Ghrelin und Leptin sind direkt mit unserem Appetit und damit unserer Nahrungsaufnahme verbunden. Während dem Schlaf hat der Appetitzügler Leptin die Überhand, sobald wir aufwachen überwiegt das appetitanregende Hormon Ghrelin. Das bedeutet, je weniger wir schlafen, desto größer ist unser Appetit.
Diese bekannte Tatsache hat Wissenschaftler der Universität Kalifornien rund um Studienleiter Sarosh Motivala zu Forschungen nach einem Zusammenhang von chronischer Schlafstörung und Übergewicht veranlasst. Die Ergebnisse waren erstmal überraschend: im Vergleich zu Schlafgesunden wiesen die Teilnehmer, die unter chronischen Schlafstörungen litten, über die gesamte Nachtdauer einen 30% niedrigeren Ghrelin-Wert auf wobei der Leptin-Wert gleich blieb. Isoliert betrachtet, würde das darauf hin deuten, dass Menschen mit Schlafstörungen und damit einhergehendem Schlafmangel auf Grund von einem geringeren Spiegel an appetitanregendem Hormon auch weniger essen und folglich abnehmen würden.
Wird dieses Ergebnis jedoch mit Ergebnissen von früheren Studien in Kontext gebracht, zeigt sich ein anderes Bild: bei Menschen mit chronischen Schlafstörungen schwanken die Werte der beiden Hormone tagsüber massiv. Der Ghrelin-Wert ist erheblich erhöht, der Leptin-Wert dagegen vermindert. Lt. Motivala ein Hinweis darauf, dass der Hormonhaushalt von Schlafgestörten schlagartig von Appetitlosigkeit auf unkontrollierte Heißhungerattacken umschlägt. Und da wir bei Schlafmangel vor allem zu ungesundem und fettreichem Essen tendieren, ist eine Gewichtszunahme unabwendbar.
Achten Sie deshalb gerade in dieser Zeit auch vermehrt auf Ihr Essverhalten. Sie beugen so nicht nur einer ungewünschten Gewichtszunahme vor, sondern unterstützen Ihren Körper auch bei der notwendigen Umstellung auf die Sommerzeit.
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