Manchmal müssen wir etwas verlieren, um seinen Wert zu entdecken.
Unter Emotionen werden alle unsere Gefühle, Stimmungen und Affekte verstanden. Forscher haben beobachtet, dass Emotionen häufig erst durch die Wahrnehmung von körperlichen Zuständen entstehen. Ein Beispiel: Wir weinen, also fühlen wir uns traurig.
Wissenschaftlich steht der große Einfluss, den Emotionen auf unser Denken und Handeln ausüben, außer Frage. Emotionen werden häufig dem Denken und Wissen (Kognition) gegenüber gestellt.
Der amerikanische Medizinprofessor Robert Plutchik geht in seiner Theorie davon aus, dass es acht Grundemotionen (in ihren jeweiligen Ausprägungen) gibt:
• Freude – Trauer
• Vertrauen – Misstrauen
• Angst – Wut
• Ungewissheit – Gewissheit
Komplexere Emotionen setzen sich aus diesen Grundemotionen zusammen, z.B.:
• Liebe = Freude + Vertrauen
• Aggression = Wut + Gewissheit
Emotionen und Gesundheit
Die Auswirkungen unseres emotionalen Zustandes auf unsere Körperfunktionen, unseren Gesundheitszustand und unseren Schlaf sind sehr frappant. Allein schon durch die Entdeckung, dass unser Gehirn Endorphine (natürliche Euphorika) und andere körpereigene Drogen produzieren kann, ist das wissenschaftliche Verständnis über die Auswirkungen von Emotionen einen großen Schritt weiter gekommen.
Unsere Sprachgewohnheiten zeigen uns eindrücklich, wie stark wir uns damit identifizieren: Wenn man z.B. „Gift und Galle spuckt“, dann bezieht sich das darauf, dass bestimmte negative Emotionen eine erhöhte Gallensekretion in der Gallenblase auslösen. Oder wenn wir sagen „dies oder jenes schlägt mir auf den Magen“ oder „das kann ich nicht verdauen“, weisen wir unbewusst darauf hin, dass unsere emotionale Reaktion unser Verdauungssystem gerade durcheinander bringt. Unser Wortschatz über emotionale Reaktionen ist voll von solchen Ausdrücken.
Wenn jemand in einer ständigen negativen emotionalen Erregung ist und dabei zum Beispiel depressiv oder verärgert ist, beginnen die biochemischen Effekte den körperlichen Zustand nach und nach zu verschlechtern.
Emotionen können krank machen: Wer sich häufig ärgert und schnell in Wut gerät, hat ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck und Herz-Kreislaufprobleme – egal ob er seinem Ärger Luft macht oder das Gefühl unterdrückt. Besser ist es, negative Emotionen erst gar nicht aufkommen zu lassen.
„In jeder Minute, die du im Ärger verbringst, versäumst du 60 glückliche Sekunden deines Leben“, hat Albert Schweitzer einmal gesagt. Bei der Kontrolle von negativen Gefühlen helfen uns verschiedene Mental- und Entspannungstechniken wie Autogenes Training, Yoga, Meditation.
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