Die Zahlen sprechen für sich: 80 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland schlafen schlecht. Tendenz zunehmend. Doch nicht nur in Deutschland, auch in Österreich und der Schweiz ist die Zahl der Schlaflosen im Steigen. Was sich nun wie eine schlechte Plattitüde liest, ist allerdings bittere Realität. Immer mehr Personen leiden unter zu wenig oder gar keinem Schlaf.
Unsere übermüdete Gesellschaft in Zahlen
Seit 2010 sind laut DAK Studie die Zahlen der berufstätigen Personen, die unter Ein- und Durchschlafproblemen leiden, um knapp 70 Prozent gestiegen. Jeder zehnte Arbeitnehmer ist sogar von einer schwerwiegenden Insomnie betroffen. Doch nur die Wenigsten lassen sich auch ärztlich behandeln. Über 40 Prozent geben an, während der Arbeit müde und erschöpft zu sein. Die Zahl jener Personen, die zu Schlafmitteln greifen – meist ohne dieses verschrieben zu bekommen – hat sich gegenüber 2010 verdoppelt.
Wenn der Schlaf nicht mehr gesund ist
Schlafforscher kritisieren, dass man sich zwar über Nacht um einen vollen Akku bei den Smartphones kümmert, sich selbst jedoch vernachlässigt und die eigenen Batterien nicht mehr geladen werden. Die Auswirkungen von chronisch, schlechtem Schlaf werden einfach missachtet. Dies kann schwerwiegende Folgen für Körper und Geist haben. Schlafstörungen lassen unter anderem auch das Risiko einer Depressionserkrankung, eines Burnouts oder von Angstattacken steigen und können zu Herz-Kreislauf-Störungen führen. Auch Bluthochdruck, Apnoe oder Diabetes können Folgen von zu wenig Schlaf sein. Ebenso kann sich das Risiko eines Schlaganfalles erhöhen.
Was tun und was sollte man besser lassen?
Viel zu schnell greift man zu Schlafpillen, meist sogar in Selbstmedikation. Laut DAK Report kauft sich bereits jeder Zweite Schlaftabletten ohne verschriebenes Rezept. Allerdings bekämpfen die Tabletten nicht die Ursache und haben erst recht keine heilende Wirkung. Werden sie wieder abgesetzt, macht sich der fehlende Schlaf sofort wieder bemerkbar. Darüber hinaus leidet die Schlafqualität, denn der komatöse Schlaf durch Schlafmittel ist alles andere als erholsam. Es handelt sich also um ein schlichtes „Kratzen an der Oberfläche“, das dazu noch mit unerwünschten Nebenwirkungen einhergeht.
Schlafexperten raten nicht nur die Symptome zu bekämpfen, sondern tatsächlich auch die Ursache. Denn neben den stress- oder gesundheitsbedingten Auslösern kann auch eine fehlende Schlafhygiene eine Ursache für Schlafstörungen sein. Oftmals kann bereits mit kleinen Umstellungen die Schlafqualität merklich verbessert werden.
Neben einer ärztlichen Abklärung ist eine umfangreiche Schlafberatung ratsam, denn nicht selten sind die Bettausstattung und das Schlafumfeld mitverantwortlich für mögliche Schlafprobleme. Auch ein natürlicher Relaxing Drink, ohne künstlichem Melatonin, kann den Einschlafprozess fördern. Ebenfalls sollten TV, Smartphones & Co. aus den Schlafzimmern verbannt werden. Denn diese gelten wie Alkohol und Nikotin als wahre aber vielfach unterschätzte Schlafräuber.
Textquelle: https://www.dak.de/dak/bundesthemen/muedes-deutschland-schlafstoerungen-steigen-deutlich-an-2108960.html
Bildquelle: Shutterstock
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