Der amerikanische Erfinder Thomas A. Edison, dem die Menschheit unter vielem anderem die Glühbirne verdankt, soll jahrelang pro Tag nur zwei Stunden geschlafen haben, was natürlich nicht der Wahrheit entsprechen kann. Immerhin sagte Edison einmal von sich selbst: »Ich für meine Person habe nie mehr als vier bis fünf Stunden Schlaf in vierundzwanzig Stunden gebraucht.« Er verschwieg aber, dass er seinen fehlenden Schlaf tagsüber wettmachte, indem er wiederholt kurze Ruhepausen einschaltete. Edison bezeichnete Schlaf, wenn man ihn danach fragte, als Zeitverschwendung und ein Zeichen von Willensschwäche. »Wer nachts acht oder zehn Stunden schläft«, behauptete er, »schläft nie tief und ist nie richtig wach.« Edison sah im nächtlichen Schlummer ein lästiges Erbe aus den Tagen der Höhlenbewohner und glaubte allen Ernstes, das elektrische Licht seiner Glühbirne werde der Angewohnheit ein Ende machen.
Winston Churchill hat dagegen offenbar mit dem Gegenteil gute Erfahrungen gemacht. Nicht nur, dass er häufig bis spät in den Vormittag im Bett lag und dort manche Regierungsarbeit erledigte; er legte sich häufig auch nachmittags für ein Stündchen hin. Die Natur habe nicht vorgesehen, schreibt er in seiner Geschichte des Zweiten Weltkrieges, dass die Menschheit ohne Ruhepausen von acht Uhr morgens bis mitternachts arbeitet. Schon zwanzig Minuten, in denen man einmal ausschalten könne, genügten zur Erneuerung der Kräfte. Auch hier finden wir Ähnlichkeiten zum Autogenen Training.
Erfolgreiche Spitzensportler lernen durch spezielles Mentaltraining, die Kunst der Entspannung selbst unter starker nervlicher Anspannung zu beherrschen. So können sie sich vor wichtigen Wettkämpfen auch tagsüber zum Einschlafen »zwingen«. Sie haben dann nach einem solchen „Zwischenschlaf“ beste Voraussetzungen, herausragende Leistungen zu bringen.
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