Wenn Albträume sich häufen und zu einem persönlichen Leidensdruck werden und zu Schlafstörungen führen, können diese die Gesundheit beeinträchtigen. Wenn man mindestens einmal die Woche über einen Zeitraum von ungefähr sechs Monaten Albträume hat, ist dies ein Anzeichen für eine wahrscheinliche Albtraumstörung. Dann sollte man etwas dagegen tun. Maßgeblich dafür ist vor allem der persönliche Leidensdruck.
Betroffene zögern das Einschlafen, obwohl sie müde sind, oft hinaus. Sie fürchten sich vor ihren Albträumen. Doch weniger Schlaf führt wiederum zu einer verringertern Konzentration und Leistungsfähigkeit, zu Reizbarkeit und kann langfristig zu Herz-Kreislauferkrankungen führen.
Albträume sind oft Begleiterscheinung einer psychischen Erkrankung wie etwa Angststörungen und Depressionen. Dessen ungeachtet bilden sie ein allein stehendes Krankheitsbild, welches von den Krankenkassen anerkannt wird.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Selbsthilfe
Bei beständigen Albträumen hilft oftmals eine einfache Selbsthilfemethode Diese umfasst drei Stufen: Konfrontation, Bewältigung und Training. Bei dieser Methode schreiben die Betroffenen zuerst ihren Albtraum auf, um sich so damit auseinanderzusetzen. Danach versuchen sie herauszufinden, was die geträumte Situation weniger furchteinflößend machen könnte. Wird man beispielsweise im Albtraum verfolgt, könnte eine aktive Vorgehensweise sein, sich umzudrehen und den Verfolger anzusprechen. Dabei geht es darum, aktiv zu handeln und sich nicht dem Gefühl der Hilflosigkeit auszusetzen. Im nächsten Schritt stellt sich der Betroffene die Situation fünf bis zehn Minuten täglich über einen Zeitraum von zwei Wochen lang vor. Funktioniert die Selbsthilfe nicht, kann die Vorstellungs-Wiederholungs-Therapie versucht werden.
Vorstellungs-Wiederholungs-Therapie
Zur Behandlung einer Albtraumstörung dient häufig die Vorstellungs-Wiederholungs-Therapie, auch als Imagery-Rehearsal-Therapy (IRT) bekannt. Dabei notiert der Patient seinen Albtraum und erarbeitet gemeinsam mit einem Therapeuten die Merkmale, die bei ihm Angst verursachen. Diese werden dann durch weniger emotionale Alternativen ersetzt. Beispielsweise wird eine dunkle Straße durch eine gut beleuchtete Straße ersetzt oder ein mutmaßlicher Verfolger schlägt doch noch eine andere Richtung ein.
Der Patient notiert sich die neue Traumfassung und stellt sich diese dann zwei Wochen lang mehrmals täglich vor. Somit soll sich die neue Vorstellung auf den Albtraum übertragen. Allerdings passiert es selten, dass die Patienten die neue Version im Detail träumen und sich daran erinnern können. Jedoch kommt der anfängliche Albtraum nicht mehr so oft vor und nur noch in abgeschwächter Form vor.
Klarträumen
Das Klarträumen „Luzide Träume“ benötigt zum Erlernen mehr Zeit, als die Vorstellungs-Wiederholungs-Therapie. Bei dieser Methode weiß der Betroffene, dass er träumt und im Traum frei agieren kann. Der Betroffene kann direkt im Traum sein eigenes Albtraumgeschehen beeinflussen. Es gibt verschiedene Techniken um das Klarträumen zu erlernen. Beispielsweise können sich Betroffene mehrmals täglich fragen: „Bin ich wach oder träume ich?“. Durch das häufige Wiederholen wird die Frage zur Routine und kann letztendlich auch im Albtraum gestellt werden.
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