Den Begriff Sekundenschlaf hat jeder schon einmal gehört oder war gar schon einmal selber davon betroffen. Jetzt, da die Urlaubszeit naht, ist Vorsicht geboten. Denn Müdigkeit auf langen Autofahrten kann zum Sekundenschlaf führen.
Der Sekundenschlaf, auch Mikroschlaf genannt, ist ein unbeabsichtigtes Einnicken, das nur wenige Sekunden dauert. Der Sekundschlaf kommt meist im Straßenverkehr bei langen und eintönigen Fahrten vor, wie beispielsweise auf der Autobahn.
Die Einteilung in „Sekundenschlaf“ ist davon abhängig, für wie unfallgefährlich die jeweilige Situation eingestuft wird. Bei Autofahrern dauert der Sekundenschlaf durchschnittlich etwa 0,2 bis fünf Sekunden. Bei Zugführern kann der Sekundenschlaf bis zu 30 Sekunden betragen, bei Piloten sogar bis zu zwei Minuten.
Besonders im Straßenverkehr kann der Sekundenschlaf weitreichende Folgen haben. Nickt der Fahrer einen Autos, LKWs oder Busses nur eine halbe Sekunde ein und verliert somit die Kontrolle über das Fahrzeug, kann dies schwere Unfälle verursachen. Während der kurzen Phase des Sekundenschlafes kann ein Auto meist mehrere hundert Meter zurücklegen. Das Risiko für den Sekundenschlaf erhöht sich mit der Dauer der Fahrt. Bereits nach vier Stunden Fahrt ist das Risiko doppelt so hoch.
Rund jeder vierte tödliche Verkehrsunfall auf Autobahnen in Deutschland wird aufgrund von Sekundenschlaf verursacht. Müdigkeit hat auf die Fahrtüchtigkeit vergleichbare Auswirkungen wie Alkohol. Ebenso wie bei alkoholisierten Lenkern haben übermüdete Fahrer Konzentrationsprobleme, eine verlangsamte Reaktionszeit und überschätzen ihre Fahrfähigkeit. Gemäß Untersuchungen wirken sich 17 Stunden ohne Schlaf wie 0,5 Promille, 24 Stunden ohne Schlaf sogar wie 1,0 Promille aus.
Ursachen für den Sekundenschlaf
Es wird vermutet, dass der Sekundenschlaf eine Notwehrreaktion des Körpers auf starke Übermüdung ist, insbesondere wenn diese mit längeren, monotonen Abläufen zusammenhängt. Der Sekundenschlaf tritt besonders häufig auf bei:
- nach langen Wachzeiten: Je länger man wach ist, desto mehr nimmt der Drang zu schlafen zu.
- durch Schlafmangel: Schläft man ein paar Tage oder Wochen regelmäßig zu wenig, bildet sich ein Schlafdefizit.
- zwischen zwei und fünf Uhr morgens: Der Körper ist vom Biorhythmus her auf Schlaf eingestellt.
- durch Erkrankungen: Schlafstörungen oder Erkrankungen wie Schlafapnoe können zu Sekundenschlaf führen.
- nach langen Arbeitszeiten: Wenn man oft sehr lange Arbeitszeiten hat, besteht ein größeres Risiko bei der Arbeit oder bei einer anschließenden Autofahrt in einen Sekundenschlaf zu verfallen.
Lesen Sie in Teil 2 alles zu typischen Anzeichen für einen Sekundenschlaf und wer besonders davon betroffen ist.
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Das kenne ich gut! Wenn ich merke ich werde müde beim Autofahren, steuere ich den nächsten Parkplatz an und mache ein Nickerchen. Das bewirkt wahre Wunder und die Fahrt kann danach entspannt und sicher weitergehen.