Depressive Menschen sind oft auch traurig. Allerdings stellt Traurigkeit bei Weitem nicht das einzige Symptom bei Depressionen dar. Und nicht immer ist Traurigkeit mit Depression gleichzusetzen. Eine Verwechslung kann ernste Auswirkungen zur Folge haben.
Menschen, die ihre Traurigkeit als nicht bedeutsam einstufen, allerdings versteckt unter Depressionen leiden, werden eher keinen Arzt aufsuchen. Betroffene die ihre Traurigkeit jedoch falsch einschätzen und sich selbst als depressiv sehen, könnten überreagieren und sich unnötig selbst stressen. Für alle Beteiligten ist es daher sehr wichtig, Traurigkeit und Depressionen voneinander unterscheiden und einschätzen zu können. Egal ob es sich dabei nun um Familienmitglieder und Freunde handelt, die auf diese Weise helfen oder wenn nötig auch beruhigen können. Oder auch für die Betroffenen selbst. Denn niemand hört gerne Sätze wie „Jetzt lach mal wieder“, wenn einem gar nicht nach Lachen zu Mute ist oder „reiß dich zusammen“, wenn man sich leer fühlt und nach dem Sinn sucht.
Phasen in denen man sich traurig fühlt, durchlebt jeder. Sei es durch ein Verlust, durch Angst oder durch Ungewissheit. Das ist nichts Ungewöhnliches. Traurigkeit zählt zu den normalen Emotionen des Menschen und kann sich in Form von Niedergeschlagenheit oder Bedrücktheit äußern.
Eine Depression hingegen zählt zu den psychischen Krankheiten und gehört unbedingt ärztlich begleitet. Depressionen beeinflussen genauso die Gefühlswelt der Betroffenen. Jedoch gibt es im Gegensatz zur Traurigkeit, oftmals keine erkennbaren Auslöser. Nach außen hin kann das Leben des Betroffenen normal und als intakt wirken. Jedoch fühlt sich der Betroffene selbst nach innen hin als depressiv. Depressionen umfassen alle Bereiche des Lebens und beeinflussen das Verhalten massiv.
Führt man sich folgende Punkte vor Augen und treffen diese zu, empfiehlt es sich, ärztlichen Rat einzuholen:
- Energielos: alltägliche Aufgaben, beispielsweise Müll hinaus tragen, werden zur Qual. Die Energie diese zu bewältigen fehlt komplett.
- Zweifel an sich selbst: Man hinterfragt sein Tun und Handeln. Man fällt in einen Teufelskreis, aus dem man ohne Energie nicht mehr selbst hinaus kommt.
- Leere: Leere und Traurigkeit werden häufig verwechselt. Innere Leere jedoch ist noch intensiver als Traurigkeit, vollkommene Hoffnungslosigkeit breitet sich aus. Alleine die Vorstellung, jemals wieder Freude zu verspüren, erscheint unmöglich.
- Angst: Angstgefühle können in verschiedenen Formen und auch Stärkegraden auftreten. Dies kann bis hin zu Selbstmordgedanken reichen.
- Körperliche Schmerzen und Symptome: Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, aber auch Schlafstörungen oder ein Druckgefühl in der Brust können Anzeichen für eine Depression sein. Die Anzeichen sind vielfältig, doch haben sie allesamt keine medizinische bzw. körperliche Ursache, der sie zu Grunde liegen.
Die Anzahl der Betroffenen, die unter Depressionen leiden, beläuft sich weltweit auf über mehr als 350 Millionen Personen. Allerdings wird die Anzahl der tatsächlich betroffenen Personen noch als wesentlich höher eingeschätzt, da sich viele nicht bewusst sind, dass sie an Depressionen erkrankt sind.
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