Der eine schnarcht, der andere hat heiß bzw. kalt. Eine geruhsame Nacht ist bei vielen Paaren oft nicht selbstverständlich. Aber wieso wird die gemeinsame Nacht oft zur Tortur?
Durch die unterschiedlichen Schlafgewohnheiten bei Mann und Frau ist das gemeinsame Bett oft ein Streitpunkt. Während der eine gerne bei offenem Fenster schläft, benötigt der andere eine Wärmflasche zum Einschlafen. Der eine hört abends gerne noch Musik, der andere schläft vor dem Fernseher ein. Auch Schnarchen, Decke wegziehen, im Schlaf sprechen und sich im Bett herumwälzen führt dazu, dass der Partner im Schlaf gestört wird. Diese Störungen und der damit verbundene Stress des Nicht-Durchschlafens führen zu schlechter Laune am nächsten Morgen und beeinträchtigen die Beziehung. Die endgültige Konsequenz ist dann der Auszug aus dem gemeinsamen Schlafzimmer.
Frauen schlafen besser alleine
Auch wenn sie die Nacht am liebsten gemeinsam verbringen und morgens erholt auchwachen wollen, gelingt dies vielen besser allein als zu zweit. Vor allem für Frauen ist das Alleinschlafen gesünder und erholsamer. Frauen schlafen wachsamer und geräuschempfindlicher und gelten aus evolutionspsychologischer Sicht nachts als Beschützerin der Familie. Auf Männer wirkt die Nähe der Partnerin in der Nacht beruhigend, und sie können diese entspannter verbringen.
Auf jedem Fall sollte eine gemeinsame Entscheidung für getrennte Betten nicht den Verzicht auf das Liebesleben bedeuten. Man kann diese auch als Chance nutzen, das Sexualleben wieder aufzufrischen. Der nächtliche Besuch im Schlafzimmer des anderen und das neuerliche Bemühen umeinander können durchaus für Aufwind im Liebesleben sorgen.
Will man die Nacht jedoch nicht alleine verbringen, sollte man versuchen, an den Voraussetzungen zu arbeiten. Schläft man mit gemeinsamer Decke oder hat jeder Partner seine eigene? Verbringt man die Nacht im Doppel- oder Zwillingsbett, welches sich nach Lust und Laune auseinanderrücken lässt? Dies sind Gewohnheiten, die auch von Land zu Land unterschiedlich sind. In Deutschland zum Beispiel sind die getrennten Decken durchaus üblich, während in Amerika die Decke geteilt wird.
Der deutsche Psychologe und Schlafforscher Jürgen Zulley ist der Meinung, dass die Option für getrennte Schlafzimmer nur dann in Anspruch genommen werden sollte, wenn man den Partner in der Nacht massiv stört. Objektiv gesehen ist es besser getrennt zu schlafen, aber hier spielt das subjektive Empfinden dann doch die deutlich wichtigere Rolle.
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