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Bereits nach sieben Tagen bzw. Nächten mit wenig Schlaf ist die Aktivität von Hunderten Ihrer Gene beeinflusst. Womöglich eine Erklärung dafür, weshalb Schlafmangel mit so vielen gesundheitlichen Themen verbunden ist. In unterschiedlichen Studien wurde bereits aufgezeigt, dass Menschen mit wenig Schlaf eher an Stoffwechselstörungen, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden. Chronischer Schlafmangel hat auch einen negativen Einfluss auf das Immunsystem. Die hinter diesen wichtigen Beobachtungen stehenden biologischen Prozesse sind noch nicht vollständig identifiziert.
Wie wirkt sich Schlaf auf die Gene aus?
Die Wissenschaftlerin Carla Möller-Levet, Universität von Surrey, Guildford (GB), hat gemeinsam mit einem Forscherteam speziell den Zusammenhang von Schlaf und Genaktivität untersucht. Bei der Studie hielten sich die Studienteilnehmer zweimal eine Woche lang in einem Schlaflabor auf. Während der ersten Studienwoche konnten die Teilnehmer ausschlafen, wobei sie pro Nacht in etwa 8,5 Stunden schliefen. In der zweiten Woche wurden die Teilnehmer nach nicht einmal sechs Stunden Schlaf geweckt. Im Anschluss an beide Wochen durften die Teilnehmer jeweils ungefähr 40 Stunden am Stück nicht schlafen. Die Forscher haben die Veränderung der Genaktivität in den weißen Blutkörperchen analysiert. Hier ein paar Eckpunkte aus dem Endbericht:
Nach dem Schlafmangel waren in Summe 711 Gene entweder deutlich inaktiver oder aktiver, wobei
- 444 Gene herunterreguliert
- und 267 hochreguliert wurden.
Das sind immerhin rund drei Prozent aller etwa 23.000 Gene, die wir Menschen besitzen. Interessant ist bei diesem Ergebnis, dass insbesondere für Stressreaktionen, Entzündungen und Immunantworten verantwortliche Gene sowie Stoffwechsel steuernde Gene betroffen waren. Damit ist erstmals wissenschaftlich die Gesamtzahl von chronischem Schlafmangel beeinflusster Gene untersucht worden. Es erhärtet sich klar der Hinweis, dass zu wenig und gestörter Schlaf eine Reihe von Gesundheitsstörungen und Krankheiten auslösen kann.
Bildquelle: @Fotolia
Quelle: http://www.pnas.org/content/110/12/E1132
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