Unsere Emotionen beeinflussen und steuern unser Verhalten. Sie aktivieren oder hemmen unsere Handlungen und lösen verschiedene biochemische Signale im Organismus aus. Emotionaler Stress ist daher ein der häufigsten Ursache, weshalb Menschen schlecht schlafen. Nicht umsonst lautet in der Volksheilkunde eine Weisheit: „ein reines Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen“. Der „innere Frieden“ wirkt sich somit positiv auf den Schlaf aus und fördert ein harmonisches Ein- und Durchschlafen. Wie positive Gefühle den Schlaf beeinflussen.
Emotionen als verlässlicher Handlungsindikator
Emotionen sind verlässliche Indikatoren dafür, wie unsere Handlungen auf unser Umfeld wirken und ob sie neutral, schädlich oder nützlich sind. Sie helfen zudem die Lebensprozesse innerhalb der optimalen Grenzen zu halten und schützen diese vor Zerstörung.
Schlafstörende Emotionen vs. schlaffördernde Emotionen
Bei den Emotionen Angst, Ärger, Pessimismus, Zorn, Mutlosigkeit, Feigheit, Missgunst, Wut usw. handelt es sich um schlafstörende Emotionen. Emotionen wie Lebensfreude, Gewissenhaftigkeit, Begeisterung, Fröhlichkeit, Warmherzigkeit, Glaube, Wille, Glück usw. fördern hingegen den Schlaf. Weitere schlaffördernde bzw. schlafhemmende Emotionen können Sie im Buch „Gut Schlafen“ Ratgeber für eine geruhsame Nacht von Prof. Dr. med. Karl Hecht nachlesen.
In seinem Buch erläutert Prof. Dr. med. Hecht, die Zusammenhänge von negativen Emotionen und einem gestörten Schlaf. Negative Stresssituation ausgelöst durch negative Emotionen hemmen den Schlaf und stören die nächtliche Regeneration. Vordergründig stehen dabei negative Emotionen wie Hass, Ärger, Zorn, Angst, Wut, Traurigkeit aber auch Schuldgefühle und Begierde. Warum Emotionen wie Wut und Zorn das Herzinfarktrisiko fördern?
Die negativen Emotionen tragen dazu bei, dass die psycho-biologische Rhythmik gestört wird. Dadurch entstehen Fehlsteuerungen (vorwiegend im vegetativen Nervensystem), eine Schwächung des Immunsystems sowie eine Dysbalance der Hormone. Das permanente Unterdrücken negativer Emotionen und die daraus resultierenden Verhaltensmuster mindern ebenfalls den Schlaf und wirken gesundheitsfeindlich. Unnatürliche Muskelverspannungen, eine erhöhte Ausschüttung der Stresshormone oder eine angespannte Brustatmung können daraus resultieren. All diese Faktoren können zu Ein- und Durchschlafstörungen führen. Deshalb ist es von Vorteil, wenn man seine eigenen Emotionen (durch Selbstbeobachtung) kennt und mittels positiven Emotionen steuert.
Selbstbeobachtung der Emotionen (Übung)
Die Beobachtung der Emotionen basiert auf demselben Prinzip wie die bewusste und wertfreie Beobachtung der Gedanken.
- Schließen Sie Ihre Augen und fragen Sie sich selbst: „Wie fühle ich mich gerade?“
- Beobachten Sie lediglich. Machen Sie keine Bewertung und auch keine Analyse Ihrer Gefühle und Emotionen. Versuchen Sie neutral zu bleiben.
- Sollten Sie nicht sofort eine emotionale Grundstimmung erkennen, lassen Sie sich Zeit und beobachten Sie nochmals genauer. Horchen Sie in sich hinein – verstärkt im Bereich des Herzens sowie des Solar Plexus.
- Halten Sie Emotionen im Geiste fest, jedoch ohne Bewertung.
Für die Emotionsbeobachtung ist regelmäßiges Üben wichtig. Denn Emotionen können sehr stark sein, so dass eine neutrale Beobachtung meist schwer fällt. Dadurch könnte es zu einer Aktivierung negativer Gedanken kommen. Deshalb ist es wichtig, vor allem anfangs, sich mehrmals am Tag die Frage „Wie fühle ich mich gerade?“ zu stellen. Der Beobachter sollte hier keinesfalls analysieren, lediglich wertfrei beobachten. Ziel der Übung soll es sein, durch die Beobachtung die emotionale Stimmungslage besser kennenzulernen und zu kontrollieren.
Bildquelle: @deathtothestockphoto
Quelle: Prof. Dr. med. Karl Hecht: „Gut Schlafen“ Ratgeber für eine geruhsame Nacht
Schreibe einen Kommentar