Es ist bekannt, dass die Gene, Übergewicht, Diabetes und das Alter zu den Risikofaktoren für einen Schlaganfall zählen. Ein weiterer Risikofaktor, die Schlafstörungen, wurde in einer Übersichtsstudie des Neurologen Dirk Hermann von der Universitätsklinik Essen in Zusammenarbeit mit einem Schweizer Kollegen überprüft.
In der Studie, welche im Fachjournal „Neurology“ veröffentlicht wurde, konnte aufgezeigt werden, dass zu viel Schlaf, Schlaflosigkeit und Atemaussetzer (Schlafapnoe) zu einem erhöhten Schlaganfallrisiko führen können. Da nach einem Schlaganfall oftmals Schlafstörungen auftreten, sollten laut Hermann die Patienten darauf überprüft werden, was bislang zu wenig gemacht oder beachtet wurde. Treten bei einem Schlaganfallpatienten Schlafstörungen auf, erhöht sich das Risiko, einen weiteren Schlaganfall zu erleiden. Hinzukommt, dass das Gehirn nach einem Schlaganfall genügend Schlaf benötigt, um neue Nervenzellkontakte entstehen zu lassen.
Hermann und sein Kollege empfehlen bei Apnoen spezielle Atemmasken, die einen Kollaps der Atemwege vermeiden. Bei der Einnahme von Medikamenten sollte der Rat eines Facharztes hinzugezogen werden. Um einen erholsamen und gesunden Schlaf zu erreichen raten die Forscher zudem abends auf Alkohol und Koffein zu verzichten. Des Weiteren sollte abends nur leichte Kost zu sich genommen werden und kein übermäßiger und anstrengender Sport betrieben werden. Lesen im Bett empfehlen sie nur, wenn man sich beim Einschlafen leicht tut.
Im Fachblatt „Der Nervenarzt“ (6/2016) erwähnt der Leiter in der Hephata-Klinik in Schwalmstadt-Treysa Geert Mayer, dass oftmals vor einem Schlaganfall unbemerkt schlafbezogene Atmungsstörungen auftreten. Laut Mayer können die Atmungsstörungen einer von mehreren Risikofaktoren für einen Schlaganfall sein oder erstmals bei einem akuten Schlaganfall vorkommen.
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Quellen: Originalstudie: Role of sleep-disordered breathing and sleep-wake disturbances for stroke and stroke recovery (http://www.neurology.org/content/early/2016/08/03/WNL.0000000000003037)
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