- Schlafmangel kann Stoffwechselstörungen begünstigen
- Ausreichender Schlaf senkt das Risiko für Insulinresistenz
- Forscher raten: Gute Schlafhygiene zur Kontrolle von Stoffwechselkrankheiten
Bereits 30 Minuten Schlaf pro Tag zu opfern kann sich langfristig negativ auf den Stoffwechsel und Autoimmunerkrankungen wie Diabetes auswirken. Wissenschaftler sehen in dieser Erkenntnis eine große Chance für die erfolgreiche Handhabung einer Diabetes-Erkrankung.
Aufgrund von sozialen und beruflichen Verpflichtungen häufen viele Menschen unter der Woche eine Schlafschuld an, die sie am Wochenende abzubauen versuchen. Doch auch wenn ein solcher Rhythmus zunächst verkraftbar ist und man an den freien Tagen gerne ausschläft, könnte der Schlafverlust der Arbeitswoche langfristig gravierende Probleme verursachen: Etwa Stoffwechselstörungen, die wiederum das Risiko für Diabetes mellitus Typ 2 erhöhen. Das will eine Studie aus dem Jahr 2015 belegen.
Zusammenhang zwischen Schlafverlust und Fettleibigkeit
Dass zwischen kurzer Schlafdauer und Übergewicht bzw. Diabetes besteht, war bereits aus der Forschung bekannt. Mit dieser Studie liegen aber auch konkrete Belege dafür vor, dass bereits 30 Minuten weniger Schlaf pro Nacht, signifikante Folgen für Fettleibigkeit und Insulinresistenz haben kann. Hauptautor der Studie, Prof. Shahrad Taheri, sieht darin eine Bestätigung dafür, dass Schlafverlust sich gesundheitsschädigend addiert, und den Stoffwechsel beeinflussen kann. „Schlafverlust ist in der modernen Gesellschaft weit verbreitet, doch die Konsequenzen für den Stoffwechsel sind uns erst im letzten Jahrzehnt bewusst geworden. Unsere Untersuchungen suggerieren einerseits, dass ausreichender Schlaf positive Folgen für die schlanke Linie und den Stoffwechsel haben kann, und andererseits, dass der Fokus auf guten Schlaf beim Versuch, Übergewicht oder Diabetes in den Griff zu bekommen, sehr hilfreich sein kann.
Studie suggeriert: Schlafdefizit begünstigt Insulinresistenz
Für die Studie wurden 522 Patienten, die kürzlich ihre Typ 2 Diabetes-Diagnose erhalten hatten, untersucht. Die Teilnehmer führten eine Woche lang ein Schlaftagebuch und berechneten ihre wöchentliche Schlafschuld. Ihre Körpermaße wurden notiert und Blutwerte auf Insulinresistenz untersucht. Schon zu Beginn des Versuchs tendierten die Teilnehmer mit Schlafschuld um 72 % mehr zur Fettleibigkeit als diejenigen ohne Schlafschuld. Sechs Monate später konnte darüber hinaus ein signifikanter Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und Insulinresistenz festgestellt werden.
Nach 12 Monaten war das Risiko für Fettleibigkeit und Insulinresistenz um jeweils 17 % und 39 % erhöht, pro einer Schlafschuld von 30 Minuten.
Die Forscher empfehlen, um den Krankheitsverlauf von Diabetes zu verlangsamen oder aufzuheben, alle Faktoren zu berücksichtigen, die den Stoffwechsel beeinflussen – so eben auch den Schlaf. Sie raten zu einer konsistenten und angemessenen Schlafhygiene, um Stoffwechselkrankheiten künftig besser kontrollieren zu können.
Gesenkter Blutzuckerspiegel durch Körpererdung
Eine Studie von Ärzten des polnischen Military Clinical Hospital in Bydgoszcz befasste sich indes gezielt mit der Frage, ob Körpererdung die natürlich ablaufenden physiologischen Prozesse unterstützen kann. Dazu wurden Patienten mit Autoimmunerkrankungen wie Diabetes oder einer Schilddrüsenerkrankung untersucht, wobei jeweils die Hälfte auf speziellen Erdungsauflagen schlief, und die andere Hälfte ohne ihr Wissen nur zum Schein geerdet wurde. Das Ergebnis: Die Teilnehmer, die ihre Nacht auf dieser speziellen Erdungsauflage verbracht hatten, wiesen einen signifikant reduzierten Blutzuckerspiegel auf, während die Werte der Placebo-Gruppe nahezu unverändert blieben. Daraus ließe sich ableiten, dass nächtliche Körpererdung eine wertvolle Maßnahme bei der Behandlung oder Prävention von Diabetes sein kann.
Bildquelle: Freestock