Die Ausprägung der Symptome einer Spondylose-Erkrankung kann von Patient zu Patient sehr unterschiedlich sein. Darüber hinaus ist die Schmerzwahrnehmung äußerst individuell. Das Maß der Schmerzen sagt demnach wenig über das Ausmaß der Verschleißerscheinungen an den Wirbelsäulenstrukturen aus.
Die Diagnose einer Spondylose erfolgt im ersten Schritt mithilfe eines ausführlichen Patientengespräches sowie einer körperlichen Untersuchung. Der Arzt wird die Beweglichkeit der Wirbelsäule testen sowie Muskelverspannungen und Auffälligkeiten an der Wirbelsäule ertasten. Dabei bekommt er erste Hinweise, welcher Wirbelsäulenbereich betroffen ist und wie das persönliche Schmerzempfinden des Patienten ist. Darüber hinaus werden die entsprechenden Muskeln sowie die Reflexe geprüft.
In der Regel erfolgt im zweiten Schritt eine Untersuchung mit einem geeigneten bildgebenden Verfahren (Röntgenuntersuchung, Computertomografie oder Magnetresonanztomografie), um das Ausmaß der Wirbelsäulenveränderung sichtbar zu machen und den Schweregrad der Erkrankung bestimmen zu können. Kleinere Auswüchse der Wirbelkörper, sogenannte Papageienschnäbel, weisen auf den ersten oder zweiten Grad hin. Beim dritten Grad sind die Wirbel bereits zusammengewachsen und es haben sich einzelne Knochenbrücken gebildet. Beim vierten, und somit schwersten Grad, sind die Wirbel komplett miteinander verwachsen und bilden eine unbewegliche Knochenplatte.
Symptome
Die Erkrankung bleibt meist viele Jahre unbemerkt, da sie langsam voranschreitet und die Patienten oft erst bei typischen Rücken- oder Nackenschmerzen beziehungsweise Bewegungseinschränkungen einen Arzt konsultieren. Die auftretenden Beschwerden geben erste Hinweise darauf, welcher Bereich der Wirbelsäule einer degenerativen Veränderung unterliegt.
Erste Anzeichen einer Spondylose
- Rücken- und Beinschmerzen
- Muskelverspannungen
- Nackenschmerzen, die bis in die Arme ausstrahlen
- Kopfschmerzen
- Steifheitsgefühl/eingeschränkte Wirbelsäulenbeweglichkeit
Der Wirbelverschleiß kann auch das Rückenmark und die peripheren Nerven beeinträchtigen und zu neurologischen Symptomen führen, wie:
- Taubheitsgefühl oder Lähmungserscheinungen
- Empfindungsstörungen wie Kribbeln in Armen und Beinen
- Muskelschwäche
- Kontrollverlust der Blase oder des Darms
- Gangstörungen
Ein wichtiges Anzeichen für eine vorliegende Spondylose ist, dass die Beschwerden nicht ausschließlich nach körperlichen Belastungen, sondern auch in den Ruhephasen auftreten. Somit wird im Endeffekt mitunter auch der Schlaf negativ beeinflusst. Es entsteht ein Teufelskreis aus Schmerz und Schlafstörungen, den es schnellstmöglich zu durchbrechen gilt, da sonst zusätzlich psychologische Problematiken wie Depressionen oder anhaltende Gereiztheit möglich sind.
Häufige Konsequenzen
Die mögliche Folge der Verschleißerscheinungen an den Bandschreiben ist eine Instabilität des kompletten Wirbelsäulensystems.
- Muskuläre Dysbalancen, hauptsächlich in den unteren Extremitäten
- Vermeidungs- und Entlastungshaltungen, die sich negativ auf das komplette Skelett- und Gelenksystem auswirken können.
Eine Spondylose ist das Endresultat eines schleichenden, degenerativen Prozesses. Für eine erfolgreiche Therapie sollte die Erkrankung idealerweise bereits im Frühstadium diagnostiziert werden. Mit einem individuellen, ganzheitlichen Behandlungsplan kann Spondylose idealerweise rechtzeitig gestoppt werden und somit die Lebensqualität des Patienten erhalten bleiben.
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