Inhaltsverzeichnis
- Schlafmangel macht ängstlicher
- Tiefschlaf reduziert die Angst
- Wichtige Vernetzungen des Gehirns werden nachts neu organisiert
- Herzfrequenz und Blutdruck sinken im Non-REM-Schlaf
Ob alltägliche Sorgen oder tiefsitzende Existenzängste: Es gibt viele Gründe, nachts nicht zur Ruhe zu kommen. Dabei kann insbesondere die Tiefschlafphase dem Gehirn dabei helfen, Angst zu bewältigen – so eine Studie der US-kalifornischen UC Berkeley. Zugleich soll Schlafmangel angstanfälliger machen.
Als eine der grundlegenden Emotionen gehört die Angst zum Menschen und erfüllt auch durchaus ihren Zweck. Jedoch kann sie, wenn nicht angemessen bewältigt, erhebliche Auswirkungen auf das Sozial- und Berufsleben sowie auf die Gesundheit haben. Alleine deswegen lohnt sich ein proaktiver Umgang mit der Angst, um sie abzubauen. Abgesehen von diversen therapeutischen Behandlungsformen steht uns dafür ein besonders wertvolles Mittel jede Nacht ohne weitere Mehrkosten zur Verfügung: der Schlaf.
Studie entdeckt: Tiefschlaf ist ein natürlicher Angstlöser
Schlaf ist für das Thema Angst in zweifacher Hinsicht ausschlaggebend: Einerseits kann Schlafmangel die innere Unruhe und Angstanfälligkeit um bis zu 30 % begünstigen, andererseits kann insbesondere der Tiefschlaf diese Angst reduzieren. Zu diesem Schluss kam eine im November 2019 veröffentlichte Studie der US-kalifornischen UC Berkeley. So wurde nicht nur der enge Zusammenhang zwischen Schlaf und Angst verdeutlicht, sondern auch eine neue Funktion des Tiefschlafs entdeckt: „Indem Vernetzungen im Gehirn neu organisiert werden, reduziert sich die Angst über Nacht“, so Matthew Walker, Professor der Neurowissenschaften und Psychologie. Laut Prof. Walker ist Tiefschlaf wohl ein natürliches Anxiolytikum, also ein Angstlöser – vorausgesetzt, man erlebt ihn jede Nacht.
Gehirnaktivität verändert sich durch Schlafmangel
Für die Studie wurden 18 jungen Erwachsenen emotional aufwühlende Videos gezeigt, und ihre Gehirne gleichzeitig mit funktionalem MRI gescannt. Diese Situation wurde unter zwei verschiedenen Bedingungen durchgeführt: einmal nach einer gut durchschlafenen Nacht, ein anderes Mal nach einer Nacht mit Schlafentzug. Das Angsterleben wurde außerdem nach jeder Session in einer Befragung erhoben. Das Ergebnis: Nach einer schlaflosen Nacht zeigte sich im medialen präfrontalen Cortex stark verminderte Aktivität. Dieser Bereich ist gewöhnlich maßgeblich an der Regulierung von Angstzuständen beteiligt. Gleichzeitig ließ sich in den tieferen Gefühlszentren des Gehirns erhöhte Aktivität feststellen. Waren die Probanden jedoch ausgeschlafen, ergab die MRI-Untersuchung ein signifikantes Absinken des Angstlevels. Besonders auffällig war dieser Unterschied bei jenen, die mehr Tiefschlaf mit langen Non-REM-Schlafphasen genossen hatten.
Angststörungen nehmen in Industrieländern durch Schlafmangel zu
Die Erklärung der Wissenschaftler: Der Tiefschlaf habe den präfrontalen Mechanismus wiederhergestellt, wodurch emotionale und physiologische Reaktivität abnahmen, und eine Eskalation des Angstzustandes verhindert werden konnte. Im Non-REM-Schlaf werden weiters neuronale Schwingungen synchronisiert, Herzfrequenz und Blutdruck sinken. Diese Erkenntnisse kommen auch auf gesellschaftlicher Ebene zu tragen: So könne man laut Prof. Matthew Walker davon ausgehen, dass das gemeinsame Auftreten zunehmenden Schlafmangels und der weiten Verbreitung von Angststörungen in den meisten Industrieländern kein bloßer Zufall ist, sondern dass auch hier eine Ursächlichkeit besteht.
Quelle: news.berkeley.edu
Bildquelle: Shutterstock
Ich selbst kann mich den Herausforderungen der momentanen Situation auch nicht immer ganz entziehen. Deshalb bin ich froh und dankbar, dass ich trotzdem, dank meines SAMINA Schlafsystemes und dem SAMINA Night Schlafdrinks, auch in diesen Zeiten gut schlafe. LG HGR