Wenn der Verdacht auf eine Skoliose-Erkrankung besteht, ist eine schnelle Diagnose mithilfe von Röntgenuntersuchungen erforderlich. Anhand der Röntgenbilder ist der Arzt in der Lage festzustellen, in welchem Wirbelsäulenbereich die Verformung vorliegt und gleichzeitig den Krümmungswinkel und damit den Schweregrad der Skoliose bestimmen.
Schweregrade einer Skoliose („Winkelmessung nach Cobb“)
- leichte Skoliose: Winkel größer als 10 bis max. 40 Grad
- mittelschwere Skoliose: von 40 bis 50 Grad
- schwere Skoliose: ab 50 Grad
Die Behandlung einer Skoliose ist abhängig vom Alter des Patienten und deren Schweregrad. Bei einigen Betroffenen mit einer leichten Verkrümmung sind manchmal keine negativen Auswirkungen auf den Bewegungsapparat zu erwarten, so dass eine medizinische Therapie nicht zwingend erforderlich ist. Ein gesunder Lebensstil mit regelmäßiger Bewegung, gesundem Schlaf und ausgewogener Ernährung reichen in diesen Fällen aus, um langfristige Folgeschäden zu vermeiden. Ziele sind die Erhaltung und/oder Erreichung von Normalgewicht, eine gut ausgebildete, wirbelsäulenstützende Muskulatur sowie die Gesunderhaltung des Fasziengewebes, der Bandscheiben, Wirbelkörper und sonstigen Strukturen.
Therapieziele
Schwerere Deformationen benötigen eine ganzheitliche Therapie, um vorzeitigen Verschleißerscheinungen und chronischen Schmerzen vorzubeugen. Die Behandlung ist immer abhängig vom Alter der Betroffenen, da eine ausgewachsene Wirbelsäule schwerer therapierbar ist, als die Wirbelsäule eines Kindes oder Teenagers.
Therapieziele für Erwachsene sind:
- Vermeidung einer Zunahme der Krümmung
- Vorbeugung von Sekundärschäden
- Verbesserung der inter- und intramuskulären Koordination
- physiologische Bewegungsabläufe
- Schmerzfreiheit
Bei Erwachsenen kann davon ausgegangen werden, dass die Skoliose bereits fixiert ist. Die betroffenen Wirbelkörper haben sich, entsprechend den Krümmungen, bereits verformt, das heißt sich der Krümmung angepasst. Hauptziele der Therapie von ausgewachsenen Patienten sind daher die Vermeidung einer Krümmungszunahme sowie die Vorbeugung von Folgeschäden. Darunter werden Folgeerkrankungen zusammengefasst, die Bewegungseinschränkungen, Schmerzen und/oder eine Belastung der inneren Organe mit sich bringen.
Therapieziele für Kinder und Jugendliche sind:
- Korrigieren der Verkrümmung
- Vermeidung einer Verschlechterung des Zustandes
- Vorbeugung weiterer Wirbelsäulenveränderungen
- Schmerzfreiheit
Fachärzte, Patienten und deren Eltern sollten gemeinsam überlegen, welche Therapiemaßnahmen sich am besten eignen. Regelmäßige Verlaufskontrollen sind wichtig, um die Therapieziele zu erreichen.
Quellen:
https://www.physioaustria.at/wissen/skoliose-und-op
http://www.deutsches-skoliose-netzwerk.de/index.php/ueber-skoliose-de-de/schmerztherapie/akupunktur/
https://www.apotheken-umschau.de/Ruecken/Skoliose-Therapie-11766_5.html
Bildquelle: @Shutterstock
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