Aus aktuellem Anlass ist das Thema Impfung dieser Tage vermehrt im Gespräch. Heiß umstritten sind dabei Punkte wie mögliche Langzeitfolgen und die tatsächliche Zuverlässigkeit des gewünschten Schutzes. Laut Forschung kann zumindest Letzteres durch guten Schlaf beeinflusst werden.
Die Wechselwirkung zwischen einem intakten Immunsystem und gutem Schlaf wurde bereits mehrfach wissenschaftlich untersucht und belegt. Zu den Funktionen der Immunabwehr zählt auch die Bildung von Antikörpern. Das Ziel einer Schutzimpfung ist es, durch die Verabreichung eines Erregers die Produktion der passenden Antikörper auszulösen. Dies legt die Vermutung nahe, dass die Wirkung einer solchen Impfung besser gegeben ist, wenn das Immunsystem durch ein gesundes Schlafverhalten optimal vorbereitet ist. So könnte der Patient die Effizienz einer Impfung generell in gewissem Maße selbst erhöhen, wenn er ausreichend schläft.
Studien zeigen Potenzial
Erste wissenschaftliche Untersuchungen scheinen diese Theorie zu bestätigen. So zeigte z.B. 2017 eine Studie der University of North Texas, dass junge Erwachsene, die allgemein gesund waren, aber mit Schlafstörungen lebten, nach der Verabreichung einer Grippeschutzimpfung ein geringeres Level an Antikörpern aufwiesen, als es bei den Teilnehmern ohne Schlafprobleme der Fall war.
Diese Thematik birgt viel Potenzial für zukünftige Forschungsarbeit. Schlafwissenschaftler halten es dennoch für einleuchtend, dass die Effektivität einer Impfung durch guten Schlaf optimiert werden kann. Besonders in den Nächten vor dem Impftermin sollte man demzufolge darauf achten, genug zu schlafen – im Falle eines erwachsenen Menschen bedeutet dies etwa 7 bis 9 Stunden lang.
Guter Schlaf als Investition
Heißt dies im Umkehrschluss, dass man eine Impfung lieber verschieben soll, wenn man sich nicht ausgeschlafen fühlt? Nein. Solange man sich trotzdem gesund und robust fühlt, und auch der Arzt keinen Anlass zur Sorge sieht, ist dies kein Grund zur Planänderung. Allerdings kann dies natürlich als Gelegenheit genutzt werden, um das Schlafverhalten zu analysieren und nach Möglichkeit zu verbessern. Schon täuschend kleine Schritte wie angepasste Schlafenszeiten, ein neues, orthopädisch korrektes Kissen, oder ein aktiver Lebenswandel im Sinne des Biorhythmus kann den Schlaf erheblich verbessern – und somit auch den Schutz der Gesundheit.
Quellen:
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32236831/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5554442/
Bildquelle: pexels
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